München: Was geschah vor den mysteriösen Schüssen am Bahnhof Unterföhring? – Polizistin (26) immer noch in Lebensgefahr

Am S-Bahnhof Unterföhring in München schießt ein Mann einer Polizistin eine Kugel in den Kopf, mit der Dienstwaffe ihres Kollegen. Die 26-Jährige schwebt in Lebensgefahr. Einen terroristischen Hintergrund schließt die Polizei offiziell aus.
Titelbild
Schießerei in München. 13. Juni 2017.Foto: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images
Epoch Times13. Juni 2017

Bei einem eskalierten Polizeieinsatz hat der 37-jährige Alexander B. am S-Bahnhof in Unterföhring bei München eine Polizistin mit einem Kopfschuss lebensbedrohlich verletzt. Doch einiges an der Geschichte scheint mysteriös zu sein …

Was geschah vor der Tat

Laut dem „Merkur“ soll Bischof verwirrt gewirkt und Selbstgespräche in Englisch geführt haben.

In Ismaning steigt ein 38-jähriger Mann hinzu, setzt sich in einiger Entfernung von Bischof auf einen freien Platz. Wie die „Abendzeitung“ weiter berichtet, kennen sich dieser und Bischof nicht, sind sich auch vorher nie begegnet.

Plötzlich springt Bischof auf und schlägt dem 38-Jährigen mehrfach mit der Faust ins Gesicht.

S-Bahn-Fahrgast Karl Eder, 54, Geschäftsführer des Landeskomitees der Katholiken, saß neben dem Angreifer, den er später als „südländischen Typ“ bezeichnete.

Ich bin aufgestanden und habe gesehen, wie er auf einen Mann einschlug. Der Angegriffene blutete heftig aus Mund und Nase.“

(Karl Eder, 54, Augenzeuge)

Fahrgäste schreiten ein, trennen die beiden. Der Notruf wird betätigt. Bischof setzt sich wieder hin. Sitznachbar Eder fragt ihn auf Englisch: „Haben Sie irgendwelche Probleme? Sie können den Mann doch nicht zusammenschlagen.“

Bischof erklärt dem 54-Jährigen in gebrochenem Deutsch, der Mann hätte ihn bereits am Flughafen bedroht, so der „Merkur“.

Schüsse am Bahnhof Unterföhring

Der Zug fährt gegen 8.22 Uhr im Bahnhof Unterföhring ein, die Streithähne und einige sie abschirmende Fahrgäste steigen aus. Die Polizistin (26) und ihr Kollege (30) übernehmen. Routine. Alles scheint unter Kontrolle. Dann, 8.40 Uhr, Alexander B. dreht plötzlich durch …

Er greift den 30-jährigen Polizeihauptmeister an, versucht ihn vor eine einfahrende S-Bahn zu schubsen. Der Beamte kann abwehren, stürzt aber auf dem Bahnsteig, Alexander B. kann dessen Dienstwaffe greifen und schießt, schießt bis sie leer ist.

Am Kopf getroffen sackt die 26-jährige Polizeikommissarin blutend zusammen. Zwei Passanten werden ebenfalls schwer verletzt. Die getroffene Polizistin kann noch auf den Angreifer schießen, verletzt ihn am Gesäß. Auch zwei Passanten werden durch die Schüsse des Angreifers offenbar schwer verletzt.

Alexander B. lässt die Waffe fallen und flüchtet. Unweit wird er von zwei Bundespolizisten gestellt, lässt sich widerstandslos festnehmen.

Wenig Erkenntnisse über den Täter

Der 37-jährige Deutsche wurde in Oberbayern geboren. 2014 wurde er wegen einer geringen Menge Cannabis verhaftet. Als Beruf gab er damals „Elektriker“ an. In Deutschland ist der Mann nicht gemeldet. Jedoch kenne die Polizei einige Anlaufstellen des Mannes in Bayern.

Laut Polizei bedeute dies jedoch nicht, dass er obdachlos sei, so der „Merkur“. Außerdem verweist das Blatt darauf, dass ein am Tatort gefundener Personalausweis nicht dem Täter gehöre. Das im Netz kursierende Foto soll einen Zeugen der Tat zeigen, nicht den Täter.

https://www.facebook.com/abendzeitung.muenchen/videos/1220539604741738/

Polizeipräsident Andrä über die Tat

Der Münchner Polizeipräsident Hubertus Andrä zeigte sich nach dem Angriff schockiert, es sei ein „sehr, sehr trauriger Tag“ für die Münchner Polizei. Aus einem Routineeinsatz sei ein Gewaltverbrechen geworden. Alle guten Wünsche würden der schwerstverletzten 26 Jahre alten Kollegin gelten.

Wie die Polizei mitteilte, war eine aus zwei Beamten bestehende Streife zu dem S-Bahnhof geschickt worden, nachdem mehrere Zeugen von einer Schlägerei in einer S-Bahn berichtet hatten. Der Zug der Flughafenlinie S8 sei in Unterföhring stehen geblieben. Es sei auch gelungen, den 37-Jährigen aus dem Zug zu holen.

Laut Andrä lief die erste Kontrolle „völlig ohne Probleme ab“. Am Bahnsteig habe der Tatverdächtige dann aber aus dem Nichts versucht, den gerade mit der Aufnahme der Daten beschäftigten 30 Jahre alten Polizisten vor eine einfahrende S-Bahn zu schubsen, sagte Andrä.

Diesem Polizisten habe er auch dessen Dienstwaffe entwenden können, mit der er anschließend schoss und die 26-jährige Polizistin in den Kopf traf. Der Mann habe die Waffe leer geschossen und sei dann geflohen, in der Nähe des Bahnhofs sei er dann von Bundespolizisten festgenommen worden.

Erste Meldungen:

Die Frau erlitt den Angaben zufolge lebensgefährliche Verletzungen, sie kam zur Operation in ein Krankenhaus. Die Beamtin schoss zuvor noch auf den Tatverdächtigen und verletzte diesen.

Auch der angeschossene Angreifer und zwei bei den Schusswechseln ebenfalls verletzte Passanten kamen in Münchner Krankenhäuser. Der Angreifer war zunächst wegen der Operation seiner Schusswunde am Gesäß nicht vernehmungsfähig.

Tathergang noch unklar

Der genaue Tatablauf und ob zuerst der Mann oder die Polizistin geschossen hatte, stand zunächst nicht fest. Auch der Tathergang in der S-Bahn blieb zunächst unklar.

Der Tatverdächtige habe sich dort eine Schlägerei mit einem Mann geliefert, der dabei Verletzungen erlitten habe, sagte Andrä. Dieser Mann sei auch ermittelt und werde vernommen. Es gebe mehr als 200 Zeugen, die ebenfalls vernommen würden.

Angreifer nicht in Deutschland gemeldet – 2014 mit Cannabis erwischt

Rätsel gibt den Ermittlern der Tatverdächtige auf. Der in Bayern geborene Deutsche ist in Deutschland nicht gemeldet. Ob er einen Wohnsitz im Ausland hat, ist laut Andrä derzeit unbekannt.

Der Mann war nach Angaben der Staatsanwaltschaft 2014 mit einer geringen Menge Cannabis erwischt worden, das Verfahren sei aber eingestellt worden. In dem damaligen Verfahren habe er seinen Beruf als Elektriker angegeben. Ob dies zutreffend sei, sei aber ebenso unklar wie seine jetzige Jobsituation.

Staatsanwaltschaft: Angriff war versuchter Mord

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München I sagte, stufen die Ermittler den Angriff als versuchten Mord ein. Es liege das Mordmerkmal einer Verdeckungsabsicht vor, da er die Auseinandersetzung in der S-Bahn verdecken wollte. Auch eine Körperverletzung liege vor. Gegen den Beschuldigten werde ein entsprechender Haftbefehl beantragt.

Der S-Bahnhof wurde gesperrt und für mehrere Stunden nicht mehr angefahren. Neben Münchner Polizisten kam auch die Bundespolizei zum Einsatz.

26-jährige Polizistin lebensgefährlich verletzt

Am Dienstag kam es zu einem Polizeieinsatz im Bereich des S-Bahnhofes in Unterföhring. Einsatzgrund war eine Schlägerei. Zu dem Einsatz fuhren daraufhin sowohl Beamte der PI 26 als auch der Bundespolizei.

Als eine Streife der PI 26 mit zwei Polizeibeamten am Einsatzort eintraf, kam es dort nach dem bisherigen Ermittlungsstand zu einer Auseinandersetzung mit einem an der Schlägerei Beteiligten. Er schubste nach den bisherigen Erkenntnissen einen Beamten der PI 26 am Bahnsteig bei einfahrender S-Bahn. Dabei gelang es ihm, sich der Schusswaffe dieses Polizeibeamten zu bemächtigen. Nun kam es zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf eine 26-jährige Polizeibeamtin der PI 26 eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitt.

Der S-Bahnhof Unterföhring bleibt voraussichtlich noch fünf Stunden lang gesperrt. Im Nahverkehr wurde teilweise bereits ein provisorischer Schienenersatzverkehr eingerichtet. Weitere Informationen auf der Webseite: S-Bahn München.

Die Polizei kündigt für 14 Uhr eine Pressekonferenz an.

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Polizei: Täter ein 37 Jahre alter Deutscher

Der Täter vom S-Bahnhof in Unterföhring ist nach Polizeiangaben ein 37 Jahre alter Deutscher. Der Mann stamme aus dem Raum München, sagte Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins, zum „Focus“.

Über etwaige Vorstrafen oder eine kriminelle Vergangenheit war zunächst ebenso wenig bekannt wie über die Hintergründe der Tat oder ein mögliches Motiv. Die lebensgefährlich verletzte Beamtin ist 26 Jahre alt.

Täter wollte Beamtin vor S-Bahn schupsen

Bei einem Polizeieinsatz am S-Bahnhof in Unterföhring bei München sind am Dienstag Schüsse gefallen. Vier Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei. Eine Polizeibeamtin habe lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten.

Die Lage ist der Polizei zufolge unter Kontrolle. Der ebenfalls verletzte Täter sei festgenommen worden. Nach Angaben des Polizeisprechers versuchte der Mann, Beamte vor eine einfahrende S-Bahn zu schubsen.

Bei einer Rangelei habe er die Dienstwaffe der Polizistin entwendet und geschossen. Durch die Schussabgabe seien auch zwei Passanten schwer verletzt worden.

Der S-Bahnhof wurde gesperrt, der Bahnhof vorerst nicht mehr angefahren. Neben Münchner Polizisten kam auch die Bundespolizei zum Einsatz.

Schießerei in München – Polizistin schwer verletzt

Bei einem Polizeieinsatz am S-Bahnhof in Unterföhring bei München sind am Dienstag Schüsse gefallen. Mehrere Menschen seien verletzt worden, teilte die Münchner Polizei mit.

Eine Polizeibeamtin sei dabei am Kopf schwer verletzt worden. Es habe eine Festnahme gegeben.

Der S-Bahnhof wurde gesperrt, der Bahnhof vorerst nicht mehr angefahren. Neben Münchner Polizisten kam auch die Bundespolizei zum Einsatz.

Es gebe keinerlei Hinweise und Anzeichen für einen Terrorverdacht, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums München am Dienstag zu „Focus-Online“.

Wie ein Sprecher der Münchner Polizei sagte, ist die Situation unter Kontrolle. (afp/so)



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