Schwarz-gelbes Bündnis regiert künftig mit 100 von 199 Sitzen in Nordrhein-Westfalen

NRW wird künftig von CDU und FDP regiert. Der Koalitionsvertrag wird am Montag unterzeichnet, die beiden Regierungsfraktionen stellen zusammen 100 der 199 Abgeordneten.
Titelbild
Armin Laschet (R, CDU) und Christian Lindner (L, FDP) am 14. Mai 2017 in Düsseldorf.Foto: SASCHA SCHUERMANN/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Juni 2017

Grünes Licht für Schwarz-Gelb in Nordrhein-Westfalen: Nach der FDP hat am Samstag auch die CDU im bevölkerungsreichsten Bundesland den Koalitionsvertrag beider Parteien abgesegnet. Auf einem Landesparteitag in Neuss stimmten 100 Prozent der Delegierten für die Regierungsvereinbarung, wie die Partei auf Twitter mitteilte.

Die Landes-FDP hatte die schwarz-gelbe Regierungsvereinbarung zuvor bereits in einem Mitgliederentscheid mit mehr als 97 Prozent Zustimmung abgesegnet. Der Koalitionsvertrag soll nun am Montag in Düsseldorf offiziell unterzeichnet werden.

Am Dienstag stellt sich dann CDU-Landeschef Armin Laschet im NRW-Landtag zur Wahl als Ministerpräsident. An den darauffolgenden Tagen sollen der Zuschnitt der neuen Ministerien und das Personaltableau der Landesregierung vorgestellt werden.

Gesetz zum Abbau unnötiger Bürokratie geplant

Zu den zentralen Punkten des schwarz-gelben Koalitionsvertrages zählt ein „Entfesselungsgesetz“ mit Sofortmaßnahmen zum Abbau „unnötiger Bürokratie“. Dazu sollen unter anderem das Baurecht vereinfacht und die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.

Zudem wollen die Koalitionäre den stationären Einzelhandel im Wettbewerb mit dem Onlinehandel stärken. Geplant ist eine Gesetzesänderung, wonach Gemeinden den Geschäftsleuten rechtssicher die Ladenöffnung an jährlich bis zu acht Sonn- und Feiertagen gestatten dürfen.

In der Schulpolitik führt Schwarz-Gelb „als Leitentscheidung“ ab dem Schuljahr 2019/2020 an den Gymnasien wieder den neunjährigen Bildungsgang (G9) ein. Allerdings soll Gymnasien, die beim achtjährigen Weg zum Abitur blieben wollen, eine „unbürokratische Entscheidungsmöglichkeit“ für dieses G8-Modell eröffnet werden.

Bei der Terrorismusbekämpfung will Schwarz-Gelb die polizeiliche Überwachung von Gefährdern auf Lücken überprüfen. Zudem wollen die Koalitionäre die elektronische Fußfessel für Gefährder „rechtskonform im nordrhein-westfälischen Polizeigesetz verankern“.

Bei der Nordrhein-Westfalen-Wahl am 14. Mai war das bisherige rot-grüne Landesbündnis unter SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft abgewählt worden. CDU und FDP verfügen im NRW-Landtag allerdings nur über eine hauchdünne Ein-Stimmen-Mehrheit: Die beiden Regierungsfraktionen stellen 100 der 199 Abgeordneten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion