SPD-Spitze setzt ihre Werbung fort – Nahles: „Es gibt den dringenden Wunsch nach echter Erneuerung“

In der SPD gibt es großen Unmut gegen eine große Koalition mit CDU und CSU. Die SPD-Spitze setzt ihre Werbung für ein Ja zu einer neuen GroKo fort.
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Andrea NahlesFoto: Stefan Puchner/dpa
Epoch Times18. Februar 2018

Die SPD-Spitze setzt ihre einwöchige Werbeoffensive an der Parteibasis für ein Ja zu einer neuen großen Koalition fort.

Heute sind Regionalkonferenzen im nordrhein-westfälischen Kamen und in Mainz geplant. Am Samstag hatte es erste Basistreffen in Hamburg und Hannover gegeben, mit insgesamt mehr als 1000 Teilnehmern.

In der Partei gibt es großen Unmut gegen eine große Koalition mit CDU und CSU – nicht nur unter den Jusos. Der Mitgliederentscheid startet am Dienstag, das Ergebnis wird zwei Tage nach seinem Ende am 4. März bekanntgegeben. Belastet wird die Kampagne der SPD-Spitze von miesen Umfragewerten für die Traditionspartei.

Nahles: Es gibt „allseits den dringenden Wunsch nach echter Erneuerung der Partei“

Die designierte SPD-Chefin Andrea Nahles schrieb am Samstag nach den ersten beiden Treffen an die Basis: „Es war eine lebendige, ehrliche und konstruktive Diskussion. Das hat mir gut gefallen!“ Man habe diskutiert, was die SPD mit dem Koalitionsvertrag Gutes voranbringen könne, etwa in der Pflege, in den Schulen, für die Rente, für Familien und Arbeitnehmer. Sie räumte ein, dass es durchaus auch Kritik gab „und allseits den dringenden Wunsch nach echter Erneuerung der Partei“.

In Kamen wird vormittags neben Nahles auch der kommissarische Parteivorsitzende Olaf Scholz erwartet. In Mainz bekommt Nahles nachmittags unter anderem Unterstützung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer sowie den Bundesministern Katarina Barley, Heiko Maas und Barbara Hendricks.

Stephan Weil: „Am Ende wird es ein Ja geben“

Nach dem Treffen in Hannover hatte Niedersachsens SPD-Landeschef und Ministerpräsident Stephan Weil gesagt, er erwarte eine breite Zustimmung der Basis beim anstehenden SPD-Mitgliederentscheid. Es sei mit Leidenschaft kontrovers und auch lebhaft diskutiert worden. Er sei zuversichtlich: „Am Ende wird es ein Ja geben.“

Nach der dreistündigen Debatte in Hamburg mit rund 650 Teilnehmern sagte Scholz, nach seinem Eindruck fänden „die allermeisten“, es liege ein sehr guter Koalitionsvertrag auf dem Tisch, der viele Chancen für Deutschland eröffne.

Bürgermeister aus den 35 größten von der SPD regierten Städte haben sich mit deutlicher Mehrheit für die Große Koalition ausgesprochen. 26 Bürgermeister sagten in einer Umfrage der „Bild am Sonntag“, dass sie für eine neue Koalition mit CDU/CSU stimmen werden, kein Einziger sprach sich dagegen aus.

Münchens OB Dieter Reiter sagte der „BamS“: „Ich werde für den Eintritt der SPD in eine Große Koalition stimmen. Der Koalitionsvertrag enthält viele dringend benötigte Entlastungen für die Menschen in unserem Land, gerade für Rentner, für Familien und für gesetzlich Krankenversicherte.“

Einige Bürgermeister äußerten sich nicht oder waren nicht zu erreichen. (dpa)



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