Steinmeier: Integration von Flüchtlingen könnte „Jahrzehnte“ beanspruchen

Der Bundespräsident ruft die Politik zu einem ehrlichen Umgang mit der Integration von Flüchtlingen auf: "Wir müssen vor allen Dingen den Menschen sagen, dass das eine Riesenaufgabe ist, die uns möglicherweise Jahrzehnte beanspruchen wird".
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BMW bei der Qualifizierung von syrischen Migranten in München.Foto: Joerg Koch/Getty Images
Epoch Times23. Juli 2017

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Politik zu einem ehrlichen Umgang mit der Integration der Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft aufgerufen: „Wir müssen vor allen Dingen den Menschen sagen, dass das eine Riesenaufgabe ist, die uns möglicherweise Jahrzehnte beanspruchen wird“, sagte Steinmeier im ZDF-Sommerinterview.

Dabei nahm er auch Bezug auf den Satz seines Vorgängers Joachim Gauck: „Unser Herz ist weit. Aber unsere Möglichkeiten sind endlich.“ Steinmeier machte laut dem vorab verbreiteten Manuskript des Interviews deutlich, dieser Satz sei nicht im Sinne einer Obergrenze für Flüchtlinge gemeint.

Allerdings müsse es in der Flüchtlingsfrage ein „Gespräch in der Gesellschaft“ geben, um eine Polarisierung zu vermeiden: „Die einen, die sagen, die Integration von Flüchtlingen ist kein Problem. Und die anderen, die nur über die Probleme reden.“

Der Bundespräsident wies die Darstellung zurück, dass die Politik die Bevölkerung mit der Integrationsaufgabe allein lasse. „Das würde ich so nicht sehen, und das sage ich jetzt nicht nur mit Blick auf die Bundesregierung“, sagte Steinmeier in dem Interview, das am Sonntagabend ausgestrahlt werden soll.

Auch bei seinen Reisen in die Bundesländer sehe er „viele unterschiedliche Ansätze, Handlungen, Engagements“, um Flüchtlingen bei der Ankunft zu helfen und ihnen über Spracherwerb und berufliche Bildung zu ermöglichen, „hier wirklich Wurzeln zu schlagen“.

Dabei hob Steinmeier hervor, dass es auch eine Erwartung an die Neuankömmlinge gebe: „Respektiert unsere Tradition und respektiert vor allen Dingen die Regeln, die in diesem Lande gelten.“ (afp)



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