Ultimatum für Berliner Staatssekretär Holm nach Freigabe von Stasi-Akte – Humboldt-Uni fordert bis Montag Stellungnahme

Die Stasi-Akte von Staatssekretär Andrej Holm wurde am Mittwoch für die Medien freigegeben. Darin befinden sich neue Details zu seinem Werdegang beim ehemaligen Sicherheitsorgan der DDR. Holm war in die Kritik geraten, weil er bei seiner Einstellung an der Humboldt-Universität ehemalige Pläne einer Offizierskarriere bei der DDR-Staatssicherheit unterschlagen haben soll. Die Universität fordert von Holm bis Montag eine Stellungnahme.
Titelbild
Der umstrittene Berliner Staatssekretär Andrej Holm.Foto: Rainer Jensen/dpa
Von 6. Januar 2017

Wegen neuer Details zur Stasi-Vergangenheit des Berliner Staatssekretärs Andrej Holm gerät der Politiker unter starken Druck. Nach Veröffentlichung seiner Stasi-Akten für die Medien am Mittwoch berichtet der “Tagesspiegel” über nun bekannte handschriftliche Verpflichtungserklärungen für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Darunter auch interne Berichte über Holms Vorbereitung seiner Offizierslaufbahn.

Holm hatte bei seiner Einstellung an der Humboldt-Uni lediglich den Wehrdienst beim MfS aufgeführt nicht aber seine geplante Offiziers-Karriere.

Andrej Holm „nicht mehr tragbar“

„Andrej Holm wusste laut neuer Erkenntnisse aus seiner veröffentlichten Stasi-Akte offenbar von Anfang an, worauf er seine berufliche Zukunft in der damaligen DDR gründen wollte: die uneingeschränkte Unterstützung des Systems“, so CDU-Fraktionschef Florian Graf. Deswegen sei Holm schon lange nicht mehr tragbar. Er steht nun auch in der neuen rot-rot-grünen Koalition unter Druck. Dort warte man die erneute personalrechtliche Prüfung Holms ab, heißt es im „Tagesspiegel“.

Die Humboldt-Universität fordert nun eine Stellungnahme des Politikers bis Montag. Danach werde entschieden, wie weiter verfahren wird. An dieser Bewertung werde auch das politische Schicksal des Ex-Stasi-Mannes hängen.

Holm Mann stellt sich Freitag öffentlicher Debatte

Freitag Abend wird sich Holm einer öffentlichen Debatte um seine Vergangenheit stellen. Als Diskussionspartner ist Stasi-Experte Ilko-Sascha Kowalczuk geladen. (Prenzlauer Allee 227-228; freier Eintritt).

In die Kritik geraten war der Staatssekretär außerdem wegen seiner langjährigen aktuelleren Unterstützung von Aktivitäten linksextremistischer Gruppen und deren Veröffentlichungen mit Redebeiträgen und Artikeln.



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