Umstrittener Islamkritiker: Journalist Nicolaus Fest wird AfD-Mitglied

Die AfD bekommt einen prominenten Neuzugang aus Medienkreisen: Um Nicolaus Fest, den ehemaligen Stellvertretenden Chefredakteur der „Bild am Sonntag“ gab es 2014 Wirbel wegen islamkritischer Äußerungen und eine Rüge vom Presserat.
Titelbild
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Von 5. Oktober 2016

Morgen soll er offiziell als AfD-Mitglied vorgestellt werden: Nicolaus Fest ist ehemaliger stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“ und Sohn des früheren FAZ-Herausgebers Joachim Fest. Der „Tagesspiegel“ erfuhr dies am Mittwoch aus AfD-Kreisen.

Der Berliner AfD-Landesverband hat für morgen eine Pressekonferenz angesetzt, auf dem der „prominente Neuzugang“ vom Berliner Landes- und Fraktionschef Georg Pazderski vorgestellt werden soll.

Fests umstrittener Text

Wegen seines Kommentars mit dem Titel „Islam als Integrationshindernis“ hatte es 2014 Wirbel um Fest gegeben. Der damalige Stellvertretende Chefredakteur hatte in der „Bild am Sonntag“ unter anderem geschrieben:

„.. der Islam stört mich immer mehr. Mich stört die weit überproportionale Kriminalität von Jugendlichen mit muslimischem Hintergrund. Mich stört die totschlagbereite Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle.“

Fest verurteilte in dem kurzen Text auch „Zwangsheiraten, ‚Friedensrichter‘, ‚Ehrenmorde’“ und fügte hinzu: „Antisemitische Pogrome stören mich mehr, als halbwegs zivilisierte Worte hergeben.“ Der Kommentar schloss mit den Worten: „Ich brauche keinen importierten Rassismus, und wofür der Islam sonst noch steht, brauche ich auch nicht.“

„Geht über Meinungsfreiheit hinaus“

Der Deutsche Presserat rügte deswegen die „BamS“ und befand, Fests Text würde „weit über die Meinungsfreiheit hinausgehen und alle Muslime unter einen Generalverdacht stellen“, berichtet der „Tagesspiegel“.

Fests Kollegen, die „BamS“-Chefredakteurin Marion Horn und der „Bild“-Chefredakteur und „BamS“-Herausgeber Kai Diekmann distanzierten sich von dem Beitrag. Sie erklärten, dass für Islamhass im Hause Springer kein Platz sei und veröffentlichten eine Entschuldigung auf mehreren Doppelseiten. Fest verließ das Medium Ende 2014 wie es hieß „auf eigenen Wunsch“. Laut Springer-Verlag hatte dies keinen Zusammenhang mit dem umstrittenen Artikel.

Fest hat einen Blog, auf dem er sich immer wieder kritisch zum aktuellen Zeitgeschehen äußert: nicolaus-fest.de



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion