Wagenknecht und Bartsch bleiben Fraktionschefs der Linken

Die Linkspartei hat eine Einigung in ihrem Machtkampf erzielt. Die Fraktionschefs Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch wurden am Dienstagabend auf einer Klausursitzung in Potsdam wiedergewählt, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Fraktionskreisen erfuhr. Zuvor hatten die beiden Parteichefs Bernd Riexinger und Katja Kipping versucht, die Macht der Fraktionschefs zu beschneiden. 
Epoch Times18. Oktober 2017

Im Machtkampf bei der Linkspartei haben sich die beiden Fraktionschefs Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch vorerst durchgesetzt. Sie wurden am Dienstagabend auf einer Klausursitzung in Potsdam wiedergewählt. Zuvor hatten die beiden Parteichefs Bernd Riexinger und Katja Kipping versucht, die Macht der Fraktionschefs zu beschneiden. Deshalb hatte Wagenknecht zunächst mit ihrem Rückzug gedroht.                                                    .

Wagenknecht erhielt nach Fraktionsangaben 48 Stimmen, zwölf Abgeordnete stimmten gegen sie, es gab vier Enthaltungen. Sie erzielte damit 75,4 Prozent der Stimmen. Bartsch erhielt 52 Stimmen, es gab acht Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. Das waren 80 Prozent.

Auf der Fraktionsklausur waren Anträge beraten worden, mit denen den beiden Parteivorsitzenden Kipping und Riexinger unter anderem ein Erstrederecht im Bundestag zugestanden werden sollte. Ferner war verlangt worden, dass Redebeiträge im Bundestag grundsätzlich die Mehrheitsmeinung der Fraktion wiederzugeben hätten.

In diesen Streitfragen wurde offenbar eine Einigung erzielt. Es seien Geschäftsordnungsanträge zurückgezogen worden, sagte Wagenknecht im ZDF. Sie hoffe, dass die Partei jetzt arbeitsfähig werde und sich nicht nur in Streitereien ergehe.

Wagenknecht hatte den beiden Parteivorsitzenden in einem Brief an die Fraktionsmitglieder vorgeworfen, sie aus dem Amt drängen zu wollen. Sie beklagte in dem Schreiben zudem einen „penetranten Kleinkrieg“, mit dem versucht worden sei, die Wahl der Fraktionsspitze „aus dem Hinterhalt und mittels Intrigen zu unterlaufen“. Wagenknecht warf Riexinger in dem Schreiben zudem vor, in Madrid vor jungen Parteimitgliedern gesagt zu haben: „Sahra muss gegangen werden und daran arbeiten wir.“

Insbesondere das Verhältnis zwischen Wagenknecht und Kipping gilt wegen der Äußerungen Wagenknechts zur Flüchtlingspolitik als zerrüttet. So hatte Wagenknecht mehrfach betont, dass Deutschland nicht jeden aufnehmen könne.

Der Machtkampf zwischen den Spitzen von Partei und Fraktion bei den Linken schwelt schon länger, brach aber erst nach der Bundestagswahl offen aus. Im vergangenen Jahr hatten sich Wagenknecht und Bartsch als Spitzenkandidaten-Duo gegen den Willen der beiden Parteichefs durchgesetzt. Für das Amt der Bundestagsvizepräsidentin nominierte die Fraktion erneut Amtsinhaberin Petra Pau. Sie erhielt bei der Abstimmung unter den Abgeordneten 94 Prozent. (afp)



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