„Wir wissen nicht wer wir sind“: De Maizière beklagt mangelndes Nationalbewusstsein der Deutschen

"Wir wissen nicht mehr genau, wer wir sind und wer wir sein wollen. Was uns als Deutsche ausmacht," sagt Bundesinnenminister De Maizière.
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Weiblicher FußballfanFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times31. August 2016

 

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat ein mangelndes Nationalbewusstsein der Deutschen beklagt. „Obwohl es uns ökonomisch gut geht wie selten zuvor, sind wir uns unserer selbst, unserer Identität nicht sicher genug“, sagte de Maizière dem Magazin „Stern“ (Donnerstagsausgabe). „Wir wissen nicht mehr genau, wer wir sind und wer wir sein wollen. Was uns als Deutsche ausmacht.“

Der Innenminister bemängelte auch die abnehmende religiöse Bindung in der Gesellschaft. „Die Zahl der überzeugten Christen in Deutschland ist kleiner geworden.“ Es mache „die Integration vieler Muslime nicht einfacher, dass sie auf eine Gesellschaft mit einem – gegenüber früher – verunsicherten christlichen Selbstbewusstsein stoßen“.

De Maizière bezeichnete die Integration von Hunderttausenden Muslimen als „objektiv schwieriger“ als beispielsweise die Integration von Russlanddeutschen. Die kulturellen Unterschiede seien größer, dies mache Anpassungs- und Integrationsanstrengungen schwieriger. „Die Auseinandersetzung zwischen dem Christentum und dem Islam war über Jahrhunderte hinweg kompliziert.

Das ist im historischen Gedächtnis der Deutschen verankert.“ De Maizière verteidigte seine Pläne, Dschihadisten mit doppelter Staatsbürgerschaft die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen. Auch wenn die Zahl mit etwa 200 infrage kommenden Kämpfern relativ gering sei, erhöhe das die Sicherheit. „Außerdem ist es eine grundsätzliche Frage“, sagte der Minister. „Die Staatsbürgerschaft ist nicht irgendetwas. Wer unseren Staat mit Terror bekämpft, muss mit einer harten Antwort rechnen.“

(dts Nachrichtenagentur)



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