„Erdogan will sich für Kränkungen rächen“: Fehler Europas Schuld an EU-Türkei-Krise

Die tiefe Krise im Verhältnis der EU zur Türkei ist nach Ansicht des Islamexperten Udo Steinbach auf zahlreiche Fehler der europäischen Politik zurückzuführen.
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Besuch in Brüssel: Der türkische Präsident Erdogan 8l.) verfolgt mit ernster Miene die Pressekonferenz von EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker.Foto:  Olivier Hoslet/Archiv/dpa
Epoch Times2. August 2016

Die tiefe Krise im Verhältnis der EU zur Türkei ist nach Ansicht des Islamexperten Udo Steinbach auf zahlreiche Fehler der europäischen Politik zurückzuführen.

Seit 2005 habe die EU mit der Türkei Verhandlungen über eine Mitgliedschaft geführt; im Land wurden tiefgreifende Reformen umgesetzt, sagte Steinbach der Deutschen Presse-Agentur. Eine echte Perspektive für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union habe es aber nicht gegeben. „Das hat viele Türken tief verletzt.“

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sehe jetzt den Zeitpunkt gekommen, sich für diese Kränkungen zu rächen, sagte Steinbach. Deshalb sei mit der Aufkündigung des Flüchtlingsabkommens zu rechnen. „Erdogan ist seinen Weg gegangen zu einer autoritären und autokratischen Regierungsform.“ Er nehme kaum noch Rücksicht auf Europa und sei auch nicht mehr daran interessiert, dass die Türkei in die EU aufgenommen werde.

Der Nahostexperte Udo Steinbach forscht seit Jahrzehnten zur Situation in der Türkei. (dpa)



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