EU-Bürger haben wenig Vertrauen in Medien und zweifeln an deren Unabhängigkeit

57 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage glauben nicht, dass ihre nationalen Medien frei von politischem oder kommerziellem Einfluss sind. Nur etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Teilnehmer war überzeugt, dass diese glaubwürdige Informationen verbreiten.
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SymbolbildFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times17. November 2016

EU-Bürger haben wenig Vertrauen in die Medien und Zweifel an deren Unabhängigkeit – dies ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der EU-Kommission. Zudem machten sich viele Menschen Sorgen angesichts der zunehmenden Hassbotschaften in sozialen Netzwerken im Internet.

57 Prozent der Befragten glauben demnach nicht, dass ihre nationalen Medien frei von politischem oder kommerziellem Einfluss sind. Nur etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Teilnehmer war überzeugt, dass diese glaubwürdige Informationen verbreiten.

In 17 von 28 EU-Ländern vertrauten die Befragten auch den Kontrollorganen für audio-visuelle Medien nicht. Besonders hoch war das Misstrauen bei den gering Verdienenden und der unteren Bildungsschicht.

Für am meisten verlässlich hielt eine große Mehrheit das Radio (66 Prozent), gefolgt von Fernsehen und Zeitungen (jeweils 55 Prozent). Nur knapp ein Drittel (32 Prozent) vertraut den Informationen, die über soziale Netzwerke verbreitet werden.

Dazu gaben 75 Prozent der Befragten an, in sozialen Netzwerken Missbrauch, Hassreden oder Drohungen erlebt zu haben. Fast die Hälfte (48 Prozent) schreckten deshalb davor zurück, sich in Debatten im Internet einzubringen.

„Die durch die Umfrage bestätigten, weit verbreiteten Online-Hassreden zeigen das Ausmaß von Missbrauch und Drohungen gegen Journalisten und Nutzer sozialer Medien“, erklärte die für Justiz, Verbraucherschutz und Gleichbehandlung zuständige EU-Kommissarin Vera Jourova.

Sie kündigte an, ihre Behörde werde „den Schutz von journalistischen Quellen und die Regeln zu Whistleblowing prüfen“. Die Umfrage war zwischen Ende September und Anfang Oktober in allen 28 EU-Mitgliedstaaten erhoben worden, teilgenommen hatten etwa 28.000 EU-Bürger. (afp)



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