EU-Kommission: EU-Staaten sollen bis 2019 „freiwillig mindestens 50.000 Flüchtlinge“ aus Krisengebieten aufnehmen

Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, bis 2019 auf "freiwilliger Basis mindestens 50.000" Flüchtlinge aus den Krisengebieten aufzunehmen. Die EU müsse "legale Wege" der Migration schaffen, so die Kommission.
Titelbild
EU-Flaggen.Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images
Epoch Times27. September 2017

Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, in den kommenden beiden Jahren auf „freiwilliger Basis mindestens 50.000“ Flüchtlinge direkt aus der Türkei, der Nahost-Region und Afrika aufzunehmen.

Die EU müsse „legale Wege“ der Migration schaffen, damit schutzbedürftige Flüchtlinge nicht weiter gefährliche Reisen auf sich nähmen, um nach Europa zu kommen, erklärte die Behörde am Mittwoch in Brüssel. Sie stellt demnach für die Aufnahme der Flüchtlinge 500 Millionen Euro bereit – also 10.000 Euro pro Flüchtling.

Anders als bei der umstrittenen Umverteilung von Flüchtlingen innerhalb Europas soll die Aufnahme der Menschen aus Krisenregionen nur freiwillig erfolgen und nicht nach verpflichtenden Quoten. Die Kommission verweist dabei auf ein seit 2015 laufendes Umsiedlungsprogramm aus Krisenregionen, durch das auf freiwilliger Basis 23.000 Menschen in der EU aufgenommen wurden.

In einem Pilotprojekt will Brüssel zudem prüfen, ob Programme zur legalen Einwanderung auch „unter privater Förderung“ erfolgen könnten. Dies solle es „privaten Gruppen und Organisationen der Zivilgesellschaft erlauben, im Einklang mit nationaler Gesetzgebung Umsiedlungen zu organisieren und zu finanzieren“. Die EU-Asylbehörde Easo soll sich dabei mit interessierten Mitgliedstaaten abstimmen.

Darüber hinaus schlug die Kommission vor, Pilotprojekte für „legale Einwanderung“ zu finanzieren und zu organisieren. Anfänglich solle dies vor allem Drittstaaten betreffen, die sich besonders kooperationsbereit in der Migrationskrise gezeigt haben.

Brüssel forderte Mitgliedstaaten und Europaparlament auch auf, sich bald auf eine Reform der so genannten Blue Card für hochqualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten zu einigen. Sie war 2009 geschaffen worden, um etwa Ingenieure, Informatiker oder Ärzte nach Europa zu locken. Der Erfolg ist wegen komplizierter Verfahren und hoher Hürden bisher begrenzt. Viele Kandidaten gehen zudem weiter lieber in die USA oder nach Kanada. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion