Frankreich warnt vor Chemieattacken: Hermetische Schutzanzüge aus Pariser Klinik gestohlen

Rettungsmanöver in FrankreichFoto: ALEXANDER KLEIN/Getty Images
In Frankreich wurden aus einem Pariser Krankenhaus einige Spezialschutzanzüge gestohlen. Solche Anzüge werden auch bei der Behandlung von Ebolapatienten getragen, um eine Ansteckung zu vermeiden.
Zeitgleich dementierte das AP-HP einige Medienberichte, in denen behauptetet wurde, dass mehrere Dutzend Schutzanzüge, spezielle Stiefel, die man bei Chemieeinsätzen verwendet, Schutzhandschuhe und antibakterielle Masken verschwunden seien.
Die gestohlenen Schutzanzüge lagerten in einem abgesperrten Raum, zu dem nur Mitarbeiter des Krankenhauses Zugang hatten. Seit dem Verschwinden der Schutzoveralls wurden die Sicherheitsmaßnahmen in der Klinik verstärkt.
Nach dem Vorfall verbreitet sich die Angst vor Chemieanschlägen auf das Pariser Trinkwasserversorgungssystem. Deshalb fügten französische Wissenschaftler am Sonntag dem Trinkwasser eine höhere Dosis Chlor zu. Sollten Terroristen das Trinkwasser mit Chemie verseuchen, würde der Chlorspiegel abfallen und die Wissenschaftler könnten sofort eingreifen und für die Sicherheit der betroffenen Gebiete sorgen, berichtet die britische Daily Mail.
Die französische Armee war auch vor Ort, um den Wasserspeicher zu bewachen.
Premier warnt vor Chemieanschlägen
Bereits letzten Donnerstag warnte Frankreichs Premierminister Manuel Valls davor, dass es in seinem Land zu Attacken mit Chemie- oder Biowaffen kommen könnte. "Wir dürfen gar nichts mehr ausschließen. Ich sage das mit aller gebotenen Vorsicht: Denken Sie daran, dass es auch die Gefahr von chemischen oder bakteriologischen Waffen gibt", sagte Valls vor dem französischen Parlament.
"Die makabere Phantasie der Drahtzieher ist grenzenlos," meinte der Minister. Seit den Terroranschlägen in Paris am 13.11.2015 herrscht Ausnahmezustand in Frankreich. (so)