Österreich: Präsidentschaftswahl zwischen absoluten Gegensätzen – Heimatverbundener Hofer gegen Multikulti VdB

Mit der Wahl zwischen dem Grünen-Politiker Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer von der FPÖ müssen sich die Österreicher nicht nur zwischen zwei gegensätzlichen politischen Richtungen entscheiden. Auch im Stil, bei Temperament und Alter unterscheiden sich die beiden Kandidaten auffällig.
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Die österreichischen Präsidentschaftskandidaten Alexander van der Bellen (l) und Norbert Hofer am 1. Dezember 2016 in Wien.Foto: ROLAND SCHLAGER/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Dezember 2016

Unterschiedlicher könnten die beiden Politiker kaum sein, die sich in der Stichwahl um das österreichische Präsidentenamt am Sonntag gegenüberstehen.

Mit der Wahl zwischen dem Grünen-Politiker Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer von der FPÖ müssen sich die Österreicher nicht nur zwischen zwei gegensätzlichen politischen Richtungen entscheiden. Auch im Stil, bei Temperament und Alter unterscheiden sich die beiden Kandidaten auffällig.

NORBERT HOFER: Der 45-Jährige liegt in Umfragen gleichauf mit seinem Rivalen. Bei der ersten Wahlrunde im April war er mit einem Stimmenanteil von rund 35 Prozent unerwartet an die erste Stelle gerückt, Van der Bellen kam auf rund 21 Prozent. Der Brüssel-kritische Hofer hatte sich den Wählern als kompetent und ehrlich in der Politik präsentiert.

Er begann schon in den 90er Jahren, sich in der burgenländischen FPÖ zu engagieren. Der gelernte Flugzeugingenieur ist mittlerweile FPÖ-Vize und stellvertretender Parlamentspräsident.

Hofers Devise ist nach eigener Aussage „Hart in der Sache, verbindlich im Ton“. So fällt er meist durch Höflichkeit auf.

Der vierfache Vater wendet sich gegen den Verlust österreichischer Werte durch „die neue Völkerwanderung“ und ließ auf seine Wahlplakate den Slogan „Für Österreich mit Herz und Seele“ drucken. Im Schutz der österreichischen Grenzen vor illegaler Einwanderung sieht er eines der wichtigsten politischen Projekte.

Andererseits wirkte Hofer als Berater von FPÖ-Clubobmann HC-Strache in den vergangenen Jahren darauf hin, dass die FPÖ einen gemäßigteren Ton anschlägt. Im Wahlkampf suchte Hofer, der in der Folge eines Paragliding-Unfalls am Stock geht, immer wieder den direkten Kontakt zu den Wählern.

ALEXANDER VAN DER BELLEN: Der 72-Jährige war früher einmal Mitglied der sozialdemokratischen SPÖ, später schloss er sich den Grünen an. Bis 2008 war er ihr Vorsitzender und etablierte sie als viertstärkste Kraft des Landes – hinter der konservativen ÖVP, der sozialdemokratischen SPÖ und der FPÖ. Als Grünen-Chef sprach sich Van der Bellen immer wieder für eine offene, multikulturelle Gesellschaft aus.

Damit ist auch klar, wo er beim Thema Flüchtlinge steht, das Österreich vor allem seit vergangenem Jahr spaltet. Van der Bellen verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass er selbst ein „Flüchtlingskind“ sei. Seine Eltern, ein russischer Aristokrat und eine Estin, waren vor dem Stalinismus geflohen.

Den grauhaarigen Grünen rückte Hofer beim letzten TV-Duell am Donnerstagabend auch in die Nähe des Kommunismus. Die österreichische KPÖ wirbt mit dem Slogan: „Wer Hofer verhindern will, muss Van der Bellen wählen“ auch offen für VdB.

Mit den Kommunismus-Vorwürfen schaffte es Hofer zum wiederholten Male, den grünen Kandidaten in Rage zu bringen, obwohl Van der Bellen im Wahlkampf damit zu punkten versuchte, dass er anders als Hofer ein würdevolles Staatsoberhaupt wäre. (so/afp)



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