Polen ruft Nato zu Dialog mit Russland auf – „Die Sicherheit Polens basiert nicht nur auf militärischer Stärke“

"Es ist aus unserer Sicht wichtig, dass die Nato die Kommunikationskanäle mit Russland ausreichend öffnet, sich mit Moskau austauscht und über konkrete Probleme berät," so Polens Verteidigungsminister Waszczykowski.
Titelbild
Nato-Soldaten in Polen. 28. April 2015.Foto: JANEK SKARZYNSKI/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Mai 2017

Polens Verteidigungsminister Witold Waszczykowski hat die Nato aufgefordert, das Gespräch mit Russland zu suchen: „Wir brauchen auch den Dialog mit Russland. Es ist aus unserer Sicht wichtig, dass die Nato die Kommunikationskanäle mit Russland ausreichend öffnet, sich mit Moskau austauscht und über konkrete Probleme berät“, sagte der Minister vor dem Treffen der Nato-Staats- und Regierungschefs am Donnerstag in Brüssel der „Welt“.

„Die Sicherheit Polens basiert nicht nur auf militärischer Stärke und Abschreckung“, fügte Waszczykowski hinzu.

Die Verteidigungsallianz müsse Russland auch klar machen, „dass die Verlegung von Nato-Soldaten an die Ostgrenze des Bündnisses keinen provokativen Charakter hat, sondern lediglich eine defensive Reaktion auf das Verhalten Moskaus in den Grenzgebieten ist“.

Insgesamt zeigte sich Polens Chefdiplomat zufrieden mit der Unterstützung der Nato und der USA in seinem Land. Beide Seiten hätten rund 5.000 Soldaten in Polen stationiert.

„Zur Abschreckung und zur Abwehr hybrider Angriffe scheinen die 5.000 US-und Nato-Soldaten in Polen auszureichen“, so Waszczykowski. „Sollte Moskau aber Verbände zusammenziehen und uns massiv attackieren, dann reicht die Zahl nicht aus.“

Waszczykowski dämpfte die Erwartungen an das Nato-Treffen am Donnerstag in Brüssel, an dem auch US-Präsident Donald Trump teilnimmt. Es habe vor allem eine „symbolische Bedeutung“. Der Minister betonte: „Ich erwarte nicht, dass es bei diesem Treffen bahnbrechende Entscheidungen geben wird. Niemand tut das. Man kann von einem zweistündigen Abendessen keine größeren Entscheidungen erwarten“.

Es gehe vor allem darum, dass neue Hauptquartier der Allianz einzuweihen und die neuen Präsidenten Trump und Frankreichs Staatsoberhaupt Macron mit den übrigen Nato-Regierungschefs bekannt zu machen. „Vielleicht werden darüber hinaus die transatlantischen Beziehungen und der eventuelle Einsatz der Nato-Kräfte im Kampf gegen den `Islamischen Staat` diskutiert.“ (dts)



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