Streit um Wiens Islam-Kindergärten: „Studie ist unmenschlich“

Die Zustände in Wiens islamischen Kindergärten erhitzen die Gemüter: Zwischenergebnisse einer Studie hatten ausgesagt, dass hier Kinder gezielt abgeschottet werden und manche Trägervereine salafistische Hintergründe haben. Es seien nur „fünf oder sechs“ Kitas tatsächlich besucht worden, sagt nun der Präsident der Muslime Österreichs.
Titelbild
Kindergarten für muslimische Flüchtlinge in Deutschland.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times7. Dezember 2015

Was ist los in Wiens islamischen Kindergärten? Österreichs Integrationsminister Sebastian Kurz ist erklärte neulich, dass er „zahlreiche dieser Einrichtungen sofort schließen“ wolle. Grund war eine Studie, die den Kitas vorwarf, Kinder in einer streng religiösen, abgeschotteten Parallelwelt zu erziehen. Die Debatte ist so erhitzt, dass Realität von Stimmungsmache kaum noch zu unterscheiden sind. 

Nun meldet sich der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich Fuat Sanac zu Wort: Er findet es enttäuschend, dass muslimische Kindergärten extra untersucht würden. In einem demokratischen Land dürfe man Bürger nicht nach Glauben qualifizieren, dies sei „undemokratisch und auch unmenschlich" zitierte ihn die Kronenzeitung.

Auch seien für die von Integrationsminister Kurz in Auftrag gegebene Studie „nur fünf oder sechs" Kindergärten tatsächlich besucht worden.

Für alle Kindergärten gelten dieselben Gesetze, so Sanac im Ö1-“Mittagsjournal". In den Kindergärten, die er besucht habe, werde grundsätzlich Deutsch gesprochen. Ausnahmen würden nur gemacht, wenn es beispielsweise um Tischgebete oder bestimmte Begriffe aus dem Koran gehe. Den Vorwurf, dass einige Kindergärten salafistischen Hintergrund hätten, nannte Sanac lächerlich.

Die Studie hatte behauptet, dass in vielen Kindergärten ausschließlich arabisch gesprochen werde. In Österreich gibt es extra ein Kindergarten-Pflichtjahr, damit Kinder mit Migrationshintergrund Deutsch können, wenn sie eingeschult werden.

FPÖ fordert Schließung der „islamistischen Kindergärten"

Die FPÖ fordert dagegen rigoros die Schließungen der umstrittenen Einrichtungen. „Diese Regierung hinkt dem Terror hinterher", sagte deren Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller am Montag. Die „Schließung von islamistischen Kindergärten" fordere die FPÖ seit längerem. Es sei erfreulich, dass Integrationsminister Kurz "die Lage langsam zu erkennen beginnt". Kitzmüller weiter: „Kinder dürfen nicht von Salafisten und Muslimbrüdern missbraucht werden – Kindern, die in Österreich aufwachsen, müssen auch unsere Werte vermittelt werden.“

Der Stadt Wien werden in den vergangenen Tagen viele Vorwürfe gemacht, darunter „Unentschlossenheit“ und „mangelnde Kontrolle“. (rf)

Mehr dazu unter:

Alarm wegen Islam-Kindergärten: Integrationsminister fordert Schließungen



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion