250.000 Kindersoldaten weltweit: Bündnis gegen Kindersoldaten fordert von Bundesregierung Stopp von Waffenexporten

NGOs fordern die Bundesregierung auf, zum Schutz vor Ausbeutung von Kindern als Kindersoldaten einen kompletten Exportstopp von Kleinwaffen und Munition in die Wege zu leiten. Dem Bündnis zufolge werden etwa 250.000 Kindersoldaten in mindestens 20 Ländern zum Kämpfen gezwungen oder als Spione, Lastenträger oder Sexsklaven missbraucht
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KindersoldatenFoto: Chris Hondros/Getty Images
Epoch Times9. Februar 2017

Ein Bündnis aus Nichtregierungsorganisationen hat die Bundesregierung zum Schutz vor Ausbeutung von Kindern als Kindersoldaten zu einem kompletten Exportstopp von Kleinwaffen und Munition aufgefordert.

Außerdem müsse ein Rüstungsexportgesetz mit rechtlich verbindlichen und einklagbaren Ablehnungskriterien geschaffen werden, forderten Terre des Hommes, die Kindernothilfe und World Vision Deutschland am Donnerstag in Berlin als Mitglieder des Deutschen Bündnis Kindersoldaten gemeinsam mit Brot für die Welt.

Anlass für die Erklärung war der Red Hand Day, ein weltweiter Aktionstag gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten. Dem Bündnis zufolge werden etwa 250.000 Kindersoldaten in mindestens 20 Ländern zum Kämpfen gezwungen oder als Spione, Lastenträger oder Sexsklaven missbraucht. In viele dieser Länder liefere Deutschland Waffen, berichtete das Bündnis unter Berufung auf seine Studie „Kleinwaffen in Kinderhänden – deutsche Rüstungsexporte und Kindersoldaten“.

Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte von Terre des Hommes und Sprecher des Deutschen Bündnisses Kindersoldaten, erklärte, die Studie belege, „dass Deutschland Kleinwaffen, die tödlichste Waffenart, in viele Konfliktregionen liefert – auch in solche, in denen Kindersoldaten eingesetzt werden, beispielsweise in den Nahen Osten, Indien, Pakistan oder die Philippinen“. Deutschland sei folglich mitverantwortlich für die Eskalation von bewaffneten Konflikten und das Leid vieler Kinder in diesen Ländern.

Die Studie entlarve auch die Behauptung der Bundesregierung, die deutsche Rüstungsexportpolitik sei restriktiv, „als reines Wunschdenken oder bewusste Falschaussage“. Gerade die Verbreitung von Kleinwaffen habe sich als unkontrollierbar erwiesen, selbst bei Lieferungen an Nato- und EU-Länder. (afp)



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