Der unpopuläre Präsident: Valls will Hollande zu Verzicht auf Kandidatur für zweite Amtszeit bringen

"Angesichts der Verunsicherung, des Zweifels, der Enttäuschung, der Vorstellung, dass die Linke keine Chance hat, will ich diesen Mechanismus durchbrechen, der uns in die Niederlage führen wird", sagte Valls.
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Der französische Premier Manuel Valls (l) und Frankreichs Präsident Francois Hollande, am 18. November 2016.Foto: STEPHANE DE SAKUTIN/AFP/Getty Images
Epoch Times27. November 2016

Knapp ein halbes Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich macht Premierminister Manuel Valls Druck auf den unpopulären Amtsinhaber François Hollande, nicht mehr für eine zweite Amtszeit anzutreten.

In einem Interview mit der Wochenzeitung „Le Journal du Dimanche“ schloss Valls seine eigene Bewerbung bei der Vorwahl der Sozialisten nicht mehr aus, auch wenn Hollande ebenfalls kandidieren sollte. Die Entscheidung werde schon bald fallen, kündigte Valls an.

„Angesichts der Verunsicherung, des Zweifels, der Enttäuschung, der Vorstellung, dass die Linke keine Chance hat, will ich diesen Mechanismus durchbrechen, der uns in die Niederlage führen wird“, sagte Valls.

Er respektiere Hollande und sei ihm gegenüber loyal, doch schließe dies „Offenheit“ nicht aus, führte der Premier weiter aus. „Man kann nicht umhin festzustellen, dass sich der Kontext in den letzten Wochen geändert hat“.

Valls bezog sich mit der Aussage auf die Veröffentlichung des jüngsten Buches zweier Journalisten über Gespräche mit Hollande, in denen sich der Präsident oftmals abfällig über politische Gegner und Parteifreunde geäußert hat.

Das Buch habe auf der Linken für „tiefe Verunsicherung“ gesorgt, sagte Valls dem „Journal du Dimanche“ und fügte hinzu, „als Chef der Mehrheit gehört es zu meiner Verantwortung, diesem Klima Rechnung zu tragen“.

Die Kandidatenwahl der Sozialisten im Januar müsse der Partei neuen „Elan und Hoffnung“ geben. Hollande will erst im Dezember bekanntgeben, ob er im Frühjahr 2017 für eine zweite Amtszeit kandidiert. Umfragen sagen ihm so gut wie keine Chancen auf eine Wiederwahl voraus. (afp)



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