Dschihadistenmiliz IS in ihren Hochburgen Mossul und Raka in Bedrängnis

Die Dschihadistenmiliz IS ist in ihren Hochburgen Mossul und Raka am Montag zusehends in Bedrängnis geraten. Südlich von Mossul eroberten irakische Regierungstruppen die letzte dort noch vom IS kontrollierte größere Ortschaft, Hamam al-Halil. Bei ihrem Vormarsch entdeckten die irakischen Streitkräfte nach eigenen Angaben westlich von Hamam al-Alil ein Massengrab.
Titelbild
Irakische Armee in Mossul, IrakFoto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images
Epoch Times8. November 2016

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ist in ihren Hochburgen Mossul im Irak und Raka in Syrien am Montag zusehends in Bedrängnis geraten. Südlich von Mossul eroberten irakische Regierungstruppen die letzte dort noch vom IS kontrollierte größere Ortschaft, Hamam al-Halil. Unterdessen rückte die kurdisch-arabische Rebellenallianz weiter auf Raka vor.

Von Osten kommend rückten Einheiten der irakischen Polizei, der Armee und Eliteeinheiten des Innenministeriums am Vormittag in die etwa 15 Kilometer südöstlich von Mossul am Westufer des Tigris gelegene Ortschaft Hamam al-Halil, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Einige Einwohner öffneten sofort ihre Geschäfte, andere suchten die örtlichen Schwefelquellen auf. Die Truppen näherten sich damit weiter dem südlich von Mossul gelegenen internationalen Flughafen.

Bei ihrem Vormarsch entdeckten die irakischen Streitkräfte nach eigenen Angaben westlich von Hamam al-Alil ein Massengrab. Das Massengrab befinde sich in einer Landwirtschaftsschule, teilte die irakische Polizei ohne nähere Angaben mit. Das Oberkommando der Streitkräfte, die am Einsatz gegen den IS beteiligt sind, erklärte seinerseits, die irakischen Truppen hätten „100 Leichen von Zivilisten mit abgetrennten Köpfen“ gefunden.

Wie die konkrete Zahlenangabe der Opfer in dem Massengrab zustande kam, war unklar. Bei ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit gaben die irakischen Streitkräfte Zahlen von Opfern in Massengräbern an, bevor diese ausgegraben und gezählt worden waren. Die Leichen sollen den Angaben zufolge von Spezialisten untersucht werden.

Die Offensive zur Rückeroberung Mossuls begann am 17. Oktober. In der mehr als eine Million Einwohner zählenden Großstadt Mossul werden zwischen 3000 und 5000 IS-Kämpfer vermutet.

Auch östlich von Mossul wurde weiter gekämpft. Kurdische Einheiten starteten nach eigenen Angaben eine groß angelegte Bodenoffensive zur Einnahme der Stadt Baschika. Wie die Peschmerga mitteilten, stießen ihre Kämpfer von Norden, Osten und Süden nach Baschika vor und durchsuchten die Stadt nach IS-Kämpfern.

Die Anti-Terror-Eliteeinheiten des Innenministeriums (CTS) kämpften derweil im Osten von Mossul gegen den IS, der erbitterten Widerstand leistete. CTS-Sprecher Sabah al-Noman sagte AFP, sieben Stadtviertel seien bereits unter der Kontrolle der Eliteeinheiten. Die Häuser würden dort nach den letzten verbliebenen „Terroristen“ durchsucht. Die Kämpfe um Mossul trieben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits mehr als 34.000 Zivilisten in die Flucht.

Während die US-geführte Koalition im Irak mit den Regierungstruppen im Kampf gegen den IS kooperieren kann, muss sie in Syrien mit einer Vielzahl örtlicher Milizen zusammenarbeiten, die zugleich gegen Syriens Staatschef Baschar al-Assad kämpfen. Die Unterstützung kurdischer Milizen in Syrien ist zudem dem Nato-Partner Türkei ein Dorn im Auge.

Die Offensive zur Rückeroberung von Raka wurde am Montag fortgesetzt. Eine Sprecherin der Syrisch-Demokratischen Kräfte (SDF), Dschihan Scheich Ahmed, sagte AFP, SDF-Kämpfer seien von den Städten Ain Issa und Suluk aus zehn Kilometer weiter Richtung Raka vorgerückt. Sie befänden sich aber noch immer in einiger Entfernung von der Stadt.

„Die Offensive läuft nach Plan“, sagte Ahmed. „Wir haben Waffen beschlagnahmt und eine große Zahl von Kämpfern getötet.“ Seit Beginn der Offensive seien mindestens zehn Dörfer zurückerobert worden. Ein SDF-Kommandeur sagte, der IS schlage mit Selbstmordattentaten zurück.

Nach der Einnahme von Abu al-Iladsch, 30 Kilometer nördlich von Raka, gruben SDF-Kämpfer Schützengräben und stapelten Sandsäcke am Eingang zu dem Dorf. Die SDF haben nach eigenen Angaben 30.000 Kämpfer für die Offensive auf Raka mobilisiert. (afp)



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