Jordanien bei Aufnahme syrischer Flüchtlinge am Limit – Doppelt so viele Binnenflüchtlinge wie Flüchtlinge weltweit

Jordanien sei an der Grenze seiner Fähigkeiten, weiterhin "mit der Last der Aufnahme von syrischen Flüchtlingen" umzugehen, so Planungsminister Imad al-Fachuri.
Titelbild
Syrische Flüchtlinge in Jordanien.Foto: THOMAS COEX/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Mai 2017

Jordanien hat nach eigenen Angaben die Belastungsgrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien erreicht. Sein Land sei an der Grenze seiner Fähigkeiten, weiterhin „mit der Last der Aufnahme von syrischen Flüchtlingen“ umzugehen, sagte Planungsminister Imad al-Fachuri am Montag nach einem Treffen mit der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley.

Wegen des Krieges in Syrien sind Millionen von Menschen ins Nachbarland Jordanien geflohen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk hat mehr als 680.000 syrische Flüchtlinge in Jordanien registriert, die Behörden in Amman sprechen von 1,3 Millionen Syrern. Die Kosten dafür belaufen sich nach jordanischen Angaben seit 2011 auf 6,6 Milliarden Dollar (5,9 Milliarden Euro). Bis 2018 würden weitere acht Milliarden Dollar benötigt.

Haley wollte sich bei ihrem Besuch in Jordanien ein Bild von der Lage der Flüchtlinge machen und besuchte unter anderem ein Flüchtlingslager mit 80.000 Menschen.

Die UNO sorgt sich derzeit um mögliche Einschnitte bei den US-Zahlungen für die humanitäre Arbeit der Vereinten Nationen. Haley hatte jedoch in der vergangenen Woche betont, die USA würden Länder, die unmittelbar von der Flüchtlingskrise betroffen seien, auch weiterhin unterstützen.

Doppelt so viele Binnenflüchtlinge wie Flüchtlinge weltweit

Unterdessen ist die Zahl der im eigenen Land vertriebenen Menschen laut einem neuen Bericht doppelt so hoch wie die Zahl der Flüchtlinge weltweit. Nach UN-Angaben stehen rund 40,3 Millionen sogenannte Binnenflüchtlinge 21,3 Millionen Flüchtlingen gegenüber.

So heißt es in einem Bericht der Beobachtungsstelle für Binnenflüchtlinge. Konflikte, Gewalt und Naturkatastrophen wie Fluten, Stürme, Brände und harte Winter hätten allein im vergangenen Jahr zu 31 Millionen neuen Binnenflüchtlinge geführt. (afp/dpa)



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