Khartum: Täglich treffen im Sudan rund 1.500 Flüchtlinge aus dem Südsudan ein

"Notfallähnliche Lage": Täglich treffen im Sudan rund 1.500 Flüchtlinge aus dem Südsudan ein, der seit 2011 vom Sudan unabhängig ist. Bis zum Jahresende wird mit 180.000 Flüchtlingen gerechnet.
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Kinder warten auf einem Feld darauf, dass Nahrungsmittelhilfe durch Flugzeuge abgeworfen wird. Im Südsudan, 2014.Foto: TONY KARUMBA/AFP/Getty Images
Epoch Times6. April 2017

Täglich treffen im Sudan nach Angaben der Regierung in Khartum rund 1.500 Flüchtlinge aus dem Südsudan ein, der seit 2011 vom Sudan unabhängig ist.

Experten vermuten, dass rund 100.000 Menschen von einer Hungersnot betroffen sind und befürchten, dass deren Zahl eine Million erreichen könnte. Im Südsudan herrscht seit Ende 2013 ein Bürgerkrieg, in dem zehntausende Menschen getötet wurden und drei Millionen die Flucht ergriffen.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR rechnet damit, dass bis zum Jahresende rund 180.000 weitere Südsudanesen über die Grenze kommen. Mehr als eine Million Kinder im Südsudan gelten derzeit als akut unterernährt.

Der sudanesische Flüchtlingsbeauftragte Hamad Elgisuli sprach am Donnerstag von einer „notfallähnlichen Lage“ und beklagte das Ausbleiben von Hilfe aus dem Ausland. Derzeit befinden sich bereits 365.000 Südsudanesen im Sudan.

Hintergrund: Kampf um Erdöl

Zwischen 1983 und 2005 befand sich der Sudan ununterbrochen im Bürgerkrieg, 2005 wurde ein Friedensabkommen zwischen der Regierung in Khartum und der SPLA, der wichtigsten südsudanesischen Rebellengruppe, unterzeichnet. Dieses gewährte dem Südsudan Autonomie, 2011 wurde ein Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan durchgeführt, welches schließlich auch zur Unabhängigkeit des Südsudan führte.

Der Grund ist im Südsudan vorhandenes Erdöl, welches erst durch den Sudan transportiert werden muss, um verschifft werden zu können. Der Sudan verlangt Geld für den Transport, was der Südsudan nicht akzeptierte. Am 4. Februar 2012 meinte der sudanesische Präsident al-Baschir, dass ein Krieg zwischen den beiden Staaten möglich sei und ordnete eine Generalmobilmachung an. (afp/ks)



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