Mehr als 400.000 Muslime aus Myanmar geflohen – Islamische Anhänger fordern „Krieg“ gegen das Land

Die Regierungschefin von Myanmar ist auf dem Weg zur UNO, wo sie um Hilfe bitten möchte. Anhänger islamistischer Gruppen in Bangladesch forderten auf einer Demonstration "Krieg" gegen Myanmar und begründeten dies mit der Gewalt gegen die Muslime.
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Coxs Bazar in Bangladesh, 15. September 2017.Foto: Allison Joyce/Getty Images
Epoch Times16. September 2017

Die Flüchtlingskrise in Myanmar nimmt immer größere Ausmaße an: Nach Angaben der UNO sind in den vergangenen drei Wochen bereits 409.000 Muslime aus dem Land geflohen.

Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks sagte am Samstag, alleine in den letzten 24 Stunden hätten rund 18.000 Angehörige der Rohingya-Minderheit die Grenze nach Bangladesch überquert.

Besonders kritisch ist die Lage weiter in der Grenzstadt Cox’s Bazar in Bangladesch. Dort müssen die Flüchtlinge teils unter freiem Himmel übernachten, Nahrungsmittel und Medikamente sind rar. Die Regierung von Bangladesch kündigte den Bau von 14.000 neuen Notunterkünften an.

Link: Was verbirgt sich hinter der Myanmar-Krise?

Bitte an die Vereinten Nationen

Die Regierungschefin des Landes, Sheikh Hasina, brach nach New York auf. Sie will nach Angaben eines Sprechers am Dienstag an die Vollversammlung der Vereinten Nationen appellieren, ihrem Land Hilfe zu leisten.

Ihre Regierung macht auch Druck auf Myanmar, die Politik der „ethnischen Säuberungen gegen die Rohingya“ zu beenden. Diesen Vorwurf hatten zuvor auch führende UN-Vertreter erhoben.

Anhänger islamistischer Gruppen in Bangladesch forderten am Freitagabend bei einer Demonstration „Krieg“ gegen Myanmar und begründeten dies mit der Gewalt gegen die Muslime.

Hintergründe: Angriffe auf Buddhisten, China und George Soros

Beobachter berichten, der blutige Konflikt habe damit begonnen, dass junge Männer der Rohingya sexuelle Übergriffe auf buddhistische Frauen begangen haben, woraufhin die Dorfgemeinschaften massive Racheakte begingen. 2016 berichtete Reuters bereits über Verbindungen von Saudi-Arabien und Pakistan zum Aufstand der Rohingya-Rebellen.

Der Konflikt in dem Bundesstaat Rakhine war Ende August eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit brutaler Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden getötet, ihre Häuser niedergebrannt.

Eine Destabilisierung von Myanmar könnte die Pekinger Energieprojekte beeinflussen und einen Krisenherd direkt vor Chinas Haustür erschaffen. Nimmt man die anhaltende Nordkorea-Krise hinzu, ergibt das schon zwei Krisen mit chinesischen Nachbarn.

Mittlerweile ist auch eine „Burma Task Force“ auf den Plan getreten, die aus einer Reihe von Organisationen besteht, die vom US-Milliardär George Soros finanziert werden. Seit 2010 ist sie aktiv in Myanmar und forderte die internationale Gemeinschaft auf, das zu stoppen, was sie selbst „den Völkermord an der muslimischen Rohingya-Minderheit“ nennt. (afp/ks)

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