Polizei-Proteste in Frankreich halten an – Neue Angriffe gestern in Lyon

Die Polizei-Proteste in Frankreich dauern an. In Paris und anderen französischen Städten gingen in der Nacht zu Donnerstag erneut hunderte Sicherheitskräfte gegen Gewalt auf die Straße. Sie werfen der Regierung vor, sie nicht ausreichend zu schützen.
Titelbild
Französische Polizeibeamte stehen im Dienst, während ihre Kollegen auf dem Place de la Republique in Paris am 19. Oktober 2016 gegen Angriffe auf Polizeibeamte demonstrieren.Foto: BERTRAND GUAY / AFP / Getty Images
Epoch Times20. Oktober 2016

Die Polizei-Proteste in Frankreich dauern an. In Paris und anderen französischen Städten gingen in der Nacht zu Donnerstag erneut hunderte Polizisten gegen Gewalt auf die Straße. Sie werfen der Regierung vor, sie nicht ausreichend gegen Angriffe zu schützen. Die Vorsitzende der Front National (FN), Marine Le Pen, sagte den Polizisten ihre Unterstützung zu.

Auf den Pariser Champs-Elysées beteiligten sich rund 300 Polizisten an einem Protestmarsch. In Marseille versammelten sich rund 100 Sicherheitskräfte im alten Hafen. Auch in Toulouse und Nancy gab es Kundgebungen.

Auslöser ist eine Attacke im Pariser Vorort Viry-Châtillon am 8. Oktober, bei der Vermummte Polizeiautos mit Molotow-Cocktails angegriffen hatten. Zwei Polizisten wurden schwer verletzt, einer von ihnen schwebt in Lebensgefahr. Die Sicherheitskräfte klagen wegen der vielen Einsätze nach der islamistischen Anschlagsserie in Frankreich schon seit längerem über Überlastung.

Polizisten mit Steinen und Molotov-Cocktails beworfen

In einem Vorort von Lyon wurden Polizisten am Mittwochabend bei einem Einsatz gegen Drogenhändler von rund 40 Jugendlichen mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen. Verletzte gab es nicht. Im ostfranzösischen Metz demonstrierten Gefängniswärter, nachdem ein Kollege von einem Insassen mit einem Messer angegriffen worden war.

FN-Chefin Le Pen sagte an die Polizisten gerichtet in einer Videobotschaft auf Twitter: „Ihre Unzufriedenheit ist nicht nur legitim, sie ist gesund.“ In der aktuellen Situation sei die Freiheit und das Leben jedes einzelnen Staatsbürgers bedroht. Der konservative Präsidentschaftsanwärter und frühere Staatschef Nicolas Sarkozy sprach von einem völlig inakzeptablen „Klima der Anarchie“ in Frankreich. Die sozialistische Regierung setze die Autorität des Rechtsstaates nicht durch, kritisierte er bei einem Wahlkampfauftritt auf Korsika.

In Frankreich wird im April und Mai ein neuer Präsident gewählt. Nach Umfragen gilt es als sicher, dass Le Pen in die Stichwahl kommt. (afp/dk)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion