Priester: Syrien-Berichterstattung „die größte Medienlüge unserer Zeit“ – Es „gab keinen Volksaufstand gegen Assad“

Im Westen heißt es, die syrische Regierung unter Baschar al-Assad würde die eigene Bevölkerung töten - ja sogar vergasen. Ein blutiger Bürgerkrieg tobe im Land - die Menschen würden gegen "Diktator" Assad aufbegehren. Der Westen seinerseits versuche die "Demokratie" nach Syrien zu bringen - weswegen Assad gestürzt werden müsse. Um dies zu erreichen, werden sogenannte "moderate Rebellen" mit Waffen ausgerüstet... Doch wie beschreiben diejenigen die Lage, die schon lange in Syrien leben?
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Pro-Regierungsdemonstration in Syrien, kurz vor Beginn des Krieges. 29. März 2011.Foto: ANWAR AMRO/AFP/Getty Images
Von 14. Februar 2017

Westliche Medien und Politiker sind sich einig: Der syrische Präsident Baschar al-Assad ist ein schrecklicher Diktator, der sein Volk foltert und ermordet, weswegen er gestürzt werden muss.

Auch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch (HRW) berichten über ein Unterdrückungsregime in Syrien. Assad wurde schon mehrmals beschuldigt die eigene Bevölkerung mit Giftgas zu bombardieren. (Siehe: Assad im SRF-Interview: „Verteidige mein Land gegen die vom Westen unterstützten Terroristen“ (+Video)). Beweise für die mutmaßlichen Giftgas-Angriffe blieben aber aus.

Jetzt, zwei Monate nach der Befreiung der syrischen Stadt Aleppo, berichtetet HRW erneut von mutmaßlichen Giftgas-Bombardements durch die syrische Regierung. In einem am Montag veröffentlichten Bericht heißt es, in der Endphase der Schlacht um Aleppo, zwischen dem 17. November und dem 13. Dezember hätten Armeehubschrauber mindestens acht Mal Giftgas-Angriffe in Aleppo verübt und dabei neun Menschen getötet und etwa 200 weitere verletzt.

Zu den Todesopfern der Giftgas-Angriffe zählen dem Bericht zufolge vier Kinder. Für ihren Bericht hatte die Menschenrechtsgruppe Augenzeugen befragt, Videos gesichtet und Fotos gesammelt. Daraus gehe hervor, dass die regierungstreuen Truppen Chlorgas-Bomben abgeworfen hätten. Die Angriffe richteten sich demnach gegen einen Spielplatz, Krankenhäuser, Wohngegenden und einzelne Häuser.

Dem Bericht zufolge fanden die Giftgas-Angriffe in Gebieten statt, für deren Eroberung regierungstreue Soldaten bereit standen. „Die Muster der Chlorgas-Attacken zeigen, dass sie mit der Gesamtstrategie des Militärs zur Rückeroberung von Aleppo abgestimmt und nicht das Werk einiger schurkischen Elemente waren“, erklärte der stellvertretende HRW-Direktor für Kriseneinsätze, Ole Solvang.

„Die Menschen in Syrien waren sehr vereint“

Menschen, die lange in Syrien leben berichten jedoch, dass Syrien unter der Führung von Baschar al-Assad und vor dem Ausbruch des Krieges, ein vereintes Land gewesen sei. Einen Volksaufstand gegen Assad habe es nie gegeben, sagt der flämische Pater Daniël Maes, der seit Jahren im Kloster Mar Yakub in der syrischen Stadt Qara, 90 km nördlich der Hauptstadt Damaskus, lebt.

„Die Vorstellung, dass ein Volksaufstand gegen Präsident Assad stattgefunden hat, ist total falsch. Ich war in Qara seit 2010 und habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie Agitatoren von außerhalb Syriens Proteste gegen die Regierung organisierten und junge Menschen rekrutierten. Das wurde gefilmt und ausgestrahlt von Al Jazeera, um den Eindruck zu vermitteln, dass eine Rebellion im Gang war. Morde wurden von ausländischen Terroristen gegenüber sunnitischen und christlichen Gemeinschaften begangen in der Absicht, religiösen und ethnischen Unfrieden unter den Menschen Syriens zu verbreiten. Meiner Erfahrung nach waren die Menschen in Syrien in Wirklichkeit untereinander sehr vereint,“ sagt der Geistliche im Gespräch mit RT.

Vor dem von außen angestifteten Krieg sei Syrien ein „harmonisches Land“ gewesen, „ein säkularer Staat, in dem verschiedene religiöse Gemeinschaften friedlich Seite an Seite lebten. Es gab kaum Armut, Bildung war kostenlos und die medizinische Versorgung war gut. Es war nur nicht möglich, frei seine politischen Ansichten zu äußern. Aber den meisten Menschen war das egal.“

Auch Schwester Agnes-Mariam berichtete darüber, dass es in Syrien keinen Bürgerkrieg gebe. (Siehe: Nonne: In Syrien herrscht „kein Bürgerkrieg“ – Saudi-Arabien und der Westen „unterstützen Terrorgruppen“). Jetzt wird sie beschuldigt, an der Seite des „Regimes“ zu stehen.

Pater Daniël sagt dazu: „Schwester Agnes-Mariam hilft der Bevölkerung: sie hat vor kurzem eine Suppenküche in Aleppo eröffnet, in der fünfmal pro Woche 25.000 Mahlzeiten zubereitet werden. Schauen Sie, es ist ein Wunder, dass wir überhaupt noch leben. Wir verdanken das der Armee der Regierung Assads und Wladimir Putin, weil dieser sich entschlossen hat zu intervenieren, als die Rebellen die Macht zu übernehmen drohten.“

https://www.youtube.com/watch?v=j-odogWwdAQ

„Ausländische Besatzungsmacht“ belagert Syrien

Als „Tausende von Terroristen“ aus den „Golfstaaten, Saudi-Arabien, Europa, Türkei, Libyen und Tschetschenien“ nach Qara kamen, „fürchteten wir um unser Leben“, fährt der Pater fort.

Die Kämpfer hätten eine „ausländische Besatzungsmacht“ gebildet und sich mit der Terrorgruppe al-Qaeda und anderen Terroristen verbündet. Diese seien „vom Westen und seinen Alliierten bis an die Zähne bewaffnet“ worden. Sie seien gekommen und hätten ihm gesagt: „Dieses Land gehört jetzt uns.“

„Oft standen sie unter Drogen, kämpften gegeneinander, am Abend schossen sie wahllos herum. Wir mussten uns lange Zeit in den Grabgewölben des Klosters verbergen. Als die syrische Armee sie verjagte, waren alle froh: die syrischen Bürger, weil sie die ausländischen Rebellen hassen, und wir, weil der Frieden zurückgekehrt war,“ beschreibt Pater Daniël die Lage.

Berichterstattung über Syrien „die größte Medienlüge unserer Zeit ist“

Er sagt zu RT, dass die Medienberichterstattung über Syrien „die größte Medienlüge unserer Zeit“ sei. Es würde „reiner Unsinn über Assad“ verbreitet. „Es waren in der Tat die Rebellen, die plünderten und töteten. Glauben Sie, die Menschen in Syrien sind dumm? Glauben Sie, dass diese Menschen gezwungen wurden, für Assad und Putin zu jubeln? Es sind die Amerikaner, die ihre Hände überall drin haben, wegen Pipelines und Rohstoffen in dieser Region und um Putin auszubremsen,“ so der Geistliche.

Saudi Arabien und Qatar wollten einen sunnitischen Staat in Syrien errichten. „Einen Staat ohne Religionsfreiheit“. Deswegen müsse Assad gehen. „Unter einfachen Moslems und Christen gibt es kein Problem. Es sind diese radikalen vom Westen unterstützten Rebellen, die uns umbringen wollen. Sie gehören alle zu al-Qaeda und IS. Es gibt keine gemäßigten Kämpfer,“ betont Pater Daniël.

Weiters sagte er, froh über den neuen amerikanischen Donald Trump zu sein. Denn dieser würde – „so wie jeder normale Mensch“ – verstehen, dass die USA „aufhören sollten, Länder zu unterminieren, die natürliche Ressourcen besitzen“. Der Versuch der Amerikaner, eine unipolare Welt aufzubauen, sei das größte Problem. Trump verstehe, dass der radikale Islam eine größere Gefahr darstelle als Russland. Wenn Trump seine Versprechen einhält, dann „ist zu hoffen, dass es eine Lösung für Syrien geben und dass der Frieden zurückkehren wird,“ so Pater Daniël.

Mit Texteilen von AFP

Siehe auch:

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