IS-Selbstmordattentäter tötet 40 Menschen in Kabul

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Donnerstagmorgen mindestens 40 Menschen bei einem Selbstmordanschlag ums Leben gekommen.
Titelbild
Anschlag in Kabul, Afghanistan.Foto: MASSOUD HOSSAINI/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Dezember 2017

Ein Selbstmordattentäter hat sich in einem Kulturzentrum in der afghanischen Hauptstadt Kabul in die Luft gesprengt und etwa 40 Menschen mit in den Tod gerissen.

Zahlreiche weitere Menschen seien am Donnerstag verletzt worden, teilte das afghanische Innenministerium mit. Die sunnitische Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag auf das schiitische Kulturzentrum.

Über sein Sprachrohr Amaq teilte der IS mit, das Zentrum sei Ziel des Selbstmordattentats und von drei Bomben gewesen. Bei den weiteren Bombenexplosionen wurde nach Angaben der afghanischen Behörden niemand getötet.

Zahlreiche Menschen erlitten bei dem Anschlag schwere Verbrennungen. In einem Krankenhaus spielten sich dramatische Szenen ab, viele Menschen suchten verzweifelt nach verletzten Angehörigen.

Manche schrien und verfluchten laut die Regierung, der sie vorwerfen, den regelmäßigen Anschlägen keinen Einhalt gebieten zu können. Ein AFP-Reporter berichtete von stark verbrannten Todesopfern, die auf dem Boden im Krankenhaus lagen.

Ein Student, der bei dem Anschlag in der zweiten Reihe der Veranstaltung saß, sagte dem Sender Tolo News: „Nach der Explosion war Feuer und Rauch in dem Gebäude, und jeder bettelte um Hilfe.“ In dem Kulturzentrum wurde zum Tatzeitpunkt eine Veranstaltung zum 38. Jahrestag des sowjetischen Einmarschs in Afghanistan abgehalten.

Das Kulturzentrum befindet sich in der Nähe der Nachrichtenagentur Afghan Voice Agency. In ersten Berichten war vermutet worden, dass die Agentur Ziel des Anschlags gewesen sein könnte. Auf der Facebook-Seite der Agentur waren Fotos von Räumlichkeiten mit Trümmern und auf dem Boden liegenden Leichen zu sehen.

In Kabul hat die Zahl der Anschläge zuletzt stark zugenommen. Erst am Montag waren mindestens sechs Menschen bei einem Selbstmordanschlag vor einem Gelände des afghanischen Geheimdienstes getötet worden. Der IS reklamierte auch diesen Anschlag für sich. Kabul gilt inzwischen als einer der gefährlichsten Orte für Zivilisten in Afghanistan. (afp)



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