Ungarn lehnt Verteilungsquote für Flüchtlinge weiter ab

"Diese Menschen wollen nicht in Ungarn leben." Die Quotenregelung würde darüber hinaus noch mehr Flüchtlinge nach Europa locken, sagte Außenminister Szijjarto.
Titelbild
Flüchtlingslager IdomeniFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. September 2016

Ein Jahr nach der Grenzöffnung hat Ungarns Außenminister Peter Szijjarto klargestellt, dass sein Land nicht in die Verteilung von Flüchtlingen nach der ausgehandelten Brüsseler Quote einwilligen werde. „Wir sind grundsätzlich gegen das Quoten-System“, sagte Szijjarto im Interview der „Welt“.

Auf dieses System hatte sich ein Großteil der EU-Innenminister im Herbst 2015 gegen den Willen mehrerer Mitgliedsländer – darunter Ungarn – geeinigt.

„Wenn Hunderte oder Tausende von Migranten nach Ungarn geschickt würden, würden sich viele von ihnen am nächsten Tag auf den Weg nach Deutschland, Schweden oder Österreich machen“, sagte Szijjarto. „Diese Menschen wollen nicht in Ungarn leben.“ Die Quotenregelung würde darüber hinaus noch mehr Flüchtlinge nach Europa locken, sagte Szijjarto.

„Verteilungsquote – nicht mit uns“

„Wenn wir einmal diesem Verteilungsschlüssel zustimmen, wird er zur Regel werden. Brüssel wird irgendwann sagen, durch die Umstände seien noch weitere Migranten aufzunehmen. Nicht mit uns!“

In Fragen des Grenzschutzes misstraut Budapest der Athener Regierung nach wie vor. „Die Erfahrung zeigt, dass wir uns in Sachen Grenzsicherung nicht auf Griechenland verlassen können“, sagte der Außenminister. Er schlug vor, Griechenland notfalls aus dem Schengen-Raum auszuschließen.

Wenn es nicht gelinge, mit Athen gemeinsam den Schengen-Raum zu verteidigen, dann „müssen wir eben einen Grenzzaun bauen. Und zwar im Norden an der Grenze zu Griechenland, nicht im Süden an der Grenze zur Türkei.“

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion