Verdacht: Tödliche Keime durch indische Pharma-Abwässer

Die resistenten Erreger könnten über Kontakt mit dem Wasser oder über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen, zum Beispiel den Darm.
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Indische Antibiotika-Fabriken stehen im Verdacht, durch mangelnde Abwasserreinigung zur Entstehung multi-resistenter Bakterien beitragen.Foto: Daniel Karmann/dpa
Epoch Times4. Mai 2017

Große Antibiotika-Fabriken in Indien könnten durch mangelnde Abwasserreinigung mit zur Entstehung multi-resistenter Bakterien beitragen.

Das haben Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung am indischen Pharmastandort Hyderabad ergeben, die der Norddeutsche Rundfunk in Berlin vorstellte. Danach ergaben Gewässerproben, die im November 2016 in unmittelbarer Nähe von Pharmafabriken entnommen wurden, eine teils hundert- oder sogar tausendfach höhere Konzentration von Antibiotika-Substanzen als sie bisher in Grenzwerten vorgeschlagen sind.

In Gewässern entwickeln Bakterien nach Angaben der Experten in kürzester Zeit Abwehrmechanismen gegen Antibiotika. Die resistenten Erreger könnten über Kontakt mit dem Wasser oder über die Nahrungskette in den menschlichen Körper gelangen, zum Beispiel den Darm, berichtete Christoph Lübbert, Infektionsbiologe am Universitätsklinikum Leipzig.

Gängige Antibiotika könnten nicht anschlagen

Das kann dazu führen, dass gängige Antibiotika bei Infektionen nicht mehr anschlagen und Patienten im schlimmsten Fall sterben.

Das sei nicht allein für die indische Bevölkerung, sondern auch für Reisende ein Problem. Zahlreiche Indien-Touristen kehrten mit multi-resistenten Bakterien zurück, die sie vorher nicht hatten, heißt es in der Fernseh-Dokumentation. Sie wird unter dem Titel „Der unsichtbare Feind – Tödliche Supererreger aus Pharmafabriken“ am kommenden Montag (22.45 Uhr) in der ARD ausgestrahlt. (dpa)



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