US-Bürger und Finsternistouristen fiebern der „schwarzen Sonne“ entgegen

Die USA bereiten sich auf eine totale Sonnenfinsternis vor, die an der Pazifikküste beginnt und an der Atlantikküste endet. Ein vergleichbares Himmelsspektakel gab es in den USA zuletzt 1918.
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Ein Mann fotografiert eine kommende Sonnenfinsternis.Foto: RICHARD BOUHET/AFP/Getty Images
Epoch Times16. August 2017

Die USA bereiten sich auf eines der größten Naturschauspiele seit Menschengedenken vor – eine totale Sonnenfinsternis, die an der Pazifikküste beginnt und an der Atlantikküste endet.

Am Montag rast der Kernschatten des Mondes quer über das Land und wird Millionen Amerikanern sowie internationalen Finsternistouristen den beeindruckenden Anblick der „schwarzen Sonne“ bescheren. Ein vergleichbares Himmelsspektakel gab es in den USA zuletzt 1918.

VON DER OST- ZUR WESTKÜSTE

Seit Wochen fiebern die Menschen in den USA der „Great American Eclipse“ entgegen, wie das Naturereignis in den Staaten genannt wird. Die totale Sonnenfinsternis beginnt am Montag über dem Pazifik, anschließend rast der nur gut 100 Kilometer breite kegelförmige Mondschatten vom US-Bundesstaat Oregon an der Westküste einmal quer durch die USA bis nach South Carolina an der Ostküste.

IN EUROPA UNSICHTBAR

Der schmale Streifen der totalen Finsternis endet schließlich im Atlantik – Beobachter in Europa werden die „schwarze Sonne“ also nicht sehen können. Nur im äußersten Westen unseres Erdteils wird kurz vor Sonnenuntergang am Montagabend eine partielle, also teilweise Verfinsterung der Sonnenscheibe zu erkennen sein.

LIVE-VIDEOS IM INTERNET

Dennoch wird das Himmelsschauspiel jenseits des Atlantiks auch in Deutschland seine Zuschauer finden: Im Internet wird die totale Sonnenfinsternis in zahlreichen Livestreams zu verfolgen sein. Auch die US-Raumfahrtbehörde Nasa sendet Live-Videos aus der Finsterniszone, in der unzählige Menschen mit Partys in Parks und Sportstadien die jeweils rund zwei Minuten dauernde Verfinsterung unseres Zentralgestirns feiern wollen.

NEUMOND VOR DER SONNE

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Neumond von der Erde aus gesehen vor die Sonne. Dabei wirft der Mond seinen Schatten auf bestimmte Regionen der Erde – mit der Folge, dass sich dort der Himmel verdunkelt, mal mehr und mal weniger.

MONDSCHATTEN TRIFFT ERDE

Denn der Mond verdeckt die Sonne entweder teilweise oder aber bei manchen Finsternissen auch komplett – je nachdem, ob der sogenannte Kernschatten des Mondes die Erde lediglich streift oder aber auf ihre Oberfläche trifft. Zum seltenen Schauspiel einer totalen Sonnenfinsternis kommt es nur in Regionen, über die der Kernschatten des Mondes hinwegzieht – dies ist am Montag in den USA der Fall.

STUMME VÖGEL, LEUCHTENDE STERN

In Deutschland war dieses kosmische Ereignis zuletzt im August 1999 zu bewundern. Für wenige Minuten wurde der Tag zur Nacht, Vögel verstummten, am Taghimmel leuchteten helle Sterne und Planeten auf. Die nächste totale Sonnenfinsternis in Teilen Deutschlands wird allerdings erst wieder im September 2081 zu sehen sein.

HIMMELSDRACHE FRISST SONNE

Sonnenfinsternisse üben auf die Menschen seit jeher eine besondere Faszination aus. Seit Jahrtausenden ranken sich unzählige Mythen und Legenden um diese Himmelsschauspiele. So glaubten die alten Chinesen, bei einer Sonnenfinsternis verschlinge ein Himmelsdrache unser lebensspendendes Zentralgestirn. Auch in der Mythologie südamerikanischer Völker und im alten Indien wurden Ungeheuer für die minutenlange Dunkelheit am helllichten Tag verantwortlich gemacht.

ANTIKE KRIEGER SCHLOSSEN FRIEDEN

Sogar den Gang der Geschichte sollen Sonnenfinsternisse beeinflusst haben. Im sechsten Jahrhundert vor Christus soll der griechische Naturphilosoph Thales von Milet eine Sonnenfinsternis vorhergesagt haben, die auch tatsächlich eintrat – mitten in einer Schlacht zwischen Medern und Lydern. Die tief ergriffenen Krieger sahen der Erzählung zufolge in der plötzlichen Finsternis ein Zeichen der Götter – und schlossen erschrocken Frieden. (afp)



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