„Nazis“: Graffiti-Angriff auf die Essener Tafel – Serge Menga wegen Video zur Tafel auf Facebook gesperrt

Nachdem Serge Menga sich zur Tafel in Essen äußerte, wurde er auf Facebook gesperrt. Hier sein Video. Der aktuelle Wirbel setzt auch dem Tafel-Leiter zu – er droht mit einem Rücktritt.
Epoch Times25. Februar 2018

+++ Update +++

Nachdem Serge Menga sich zur Tafel in Essen äußerte, wurde er auf Facebook gesperrt. Er fragt: „Wie kommt es denn, das alte Menschen aus Deutschland bei einer Tafel anstehen müssen, um Essen zu bekommen? Weil das Geld nicht ausreicht? Ist das nicht eine Blamage? Eine Ohrfeige vom Allerfeinsten für unsere Regierung?“

Wäre ich Bundeskanzler dann würde ich mich in Grund und Boden schämen, dass deutsche Menschen für Essen anstehen müssen!“

Und die Flüchtlinge? Diese Leute wären doch nicht dumm, das Geld, was sie bekommen, sparen sie und schicken es nach Hause zu ihrer Familie. Sie gingen nicht für ihr Lebensmittelgeld einkaufen, das würden sie sparen. Das könne man ihnen ja nicht mal übelnehmen.

Hier sein Video: Klartext zum angeblichen Tafel-Skandal

https://www.youtube.com/watch?v=kHDarCsQA_U

Tafel-Fahrzeuge beschmiert

„Nazis“ und „Fuck Nazis“ – diese Worte standen am Sonntagmorgen auf mindestens sechs geparkten Lieferfahrzeugen und den Türen der Essener Tafel. Die Polizei Essen berichtete.

Die Unbekannten haben die Worte „vermutlich mit Spraydosen“ geschmiert, heißt es weiter. Die Polizei und der Staatsschutz ermitteln.

Der Angriff könnte mit dem vergangene Woche verhängten Aufnahmestopp für Ausländer zusammenhängen, vermutet die Essener Polizei. „Focus“-Online berichtete. Demnach habe es im Internet im linken Spektrum Aufrufe zu Aktionen gegen die Tafel gegeben.

Die Polizei sucht Zeugen zu den Graffiti-Schmierern. Möglicherweise hat jemand die Personen beobachtet oder kann Hinweise geben, die zur Ergreifung der Täter führen. Unter der Telefonnummer 0201/829-0 nimmt die Polizei die Hinweise entgegen.

Leiter der Tafel droht mit Rücktritt

Die Schmier-Attacke macht dem Leiter der Tafel zu schaffen: „Es hat mir hier immer Spaß gemacht. Aber ich habe keinen Bock mehr, man verliert einfach die Lust! Ich bin kurz davor, hinzuschmeißen“, sagte Jörg Sartor zu „Bild“-Online. Seit 13 Jahren ist der 61-Jährige schon bei der Tafel dabei.

Außerdem sei es „eine Schweinerei“, dass die 120 ehrenamtliche Mitarbeiter der Tafel als „Nazis“ diffamiert werden, so der Tafel-Chef. Gegenüber der „Bild“ kündigte er an, die Graffitis vorerst nicht zu entfernen.

Die Lkw sollen durch die Stadt fahren, das sollen alle sehen“, meinte Sartor.

Aufnahmestopp für Nicht-Deutsche

Die Essener Tafel hatte Mitte Januar einen Ausschluss von Nicht-Deutschen bei den Neuzugängen verhängt. Aufgrund der Flüchtlingszunahme sei der „Anteil ausländischer Mitbürger bei unseren Kunden auf 75 Prozent angestiegen“, hieß es zur Begründung. Die Einrichtung sehe sich gezwungen,

um eine vernünftige Integration zu gewährleisten, zurzeit nur Kunden mit deutschem Personalausweis aufzunehmen“.

Ihren Schritt begründete die Essener Tafel damit, dass sich gerade ältere Frauen von den jungen, fremdsprachigen Männern abgeschreckt gefühlt hätten. Auch alleinerziehende Mütter seien immer häufiger weggeblieben.

Sartor sieht einen Zusammenhang zwischen den Beschwerden und dem „mangelnden Respekt gegenüber Frauen“ einiger der Männer. „Wenn wir morgens die Tür aufgeschlossen haben, gab es Geschubse und Gedrängel ohne Rücksicht auf die Oma in der Schlange.“

Sartor: Politiker „sollen sich mal herbewegen und vor Ort mitarbeiten“

Der Entschluss der Tafel zog Kritik seitens der Politik und der Gesellschaft auf sich. Darauf hat Sartor nur eine Antwort:

Jetzt haut ein Haufen von Politikern auf uns ein, ohne sich zu informieren. Die sollen sich mal herbewegen und vor Ort mitarbeiten – danach können sie sich gerne äußern.“

Außerdem möchte der Tafel-Chef nicht, dass die Situation seiner Einrichtung von Politikern jeglicher Couleur ausgenutzt wird. „Ich lasse mich vor keinen Karren spannen, weder von linken Politikern, noch von rechten“, so Sartor.

Tafel-Chef steht hinter seiner Entscheidung

Trotz der Kritik will Sartor den Aufnahmestopp weiter aufrecht erhalten, bis das Verhältnis wieder ausgewogen sei. Einen Sicherheitsdienst möchte er jedoch nicht bei seiner Tafel haben. „Wenn es so weit käme, würde ich die Tür eher zusperren“, so der Tafel-Chef zur „Bild“.

Die Essener Tafel versorgt nach eigenen Angaben rund 16.000 Menschen pro Woche, in ihren eigenen Verteilstellen erreicht sie rund 6.000 Menschen. Deutschlandweit gibt es rund 930 Tafeln, die Lebensmittel an bis zu 1,5 Millionen Bedürftige verteilen. Wer Kunde werden will, muss seine Bedürftigkeit nachweisen, etwa über einen Hartz-IV-Bescheid.

(as/POL-E)

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