Drama an Seilbahn in Pakistan: Erste Kinder gerettet

In einer Gondel waren einige Kinder auf dem Weg in die Schule, als plötzlich ein Draht der Seilbahn riss. Die Rettungsmission ist riskant. Alle hoffen auf ein gutes Ende.
Menschen in einem Friseur-Salon verfolgen eine Nachrichtensendung, in der über eine riskante Rettungsmission an der Seilbahn berichtet wird.
Menschen in einem Friseur-Salon verfolgen eine Nachrichtensendung, in der über eine riskante Rettungsmission an der Seilbahn berichtet wird.Foto: K.M. Chaudary/AP/dpa
Epoch Times22. August 2023

In Pakistan haben Spezialkräfte kurz vor Anbruch der Dunkelheit nach dramatischen Stunden an einer Seilbahn die ersten Kinder aus einer Gondel gerettet. Die Gondel hing während der Aktion nur noch an einem einzigen Stahlseil. Fernsehaufnahmen am Dienstag zeigten, wie eine erste Person aus der Gondel mit einem Rettungsseil eines Hubschraubers zum Boden gebracht wurde. Die Polizei bestätigte die Rettung.

Spezialkräfte der Armee hatten seit rund elf Stunden versucht, sechs Kinder und zwei Erwachsene aus einer Gondel im Landesnorden zu befreien. Hunderte Menschen, darunter auch Angehörige, versammelten sich unweit der Unglücksstelle.

Ein Augenzeuge beschrieb der Deutschen Presse-Agentur den Notfall als härtesten Tag in seinem Leben. „Mütter, Väter und andere Verwandte hatten ihre Augen auf die Gondel gerichtet, die mitten in der Luft schwebte“, sagte der Anwohner. Als das erste Kind in Sicherheit gebracht wurde, brachen alle in Freude aus. „Wir hoffen, dass sie alle bald zurückkehren werden“, sagte der Mann.

Sorgen wegen der Wetterbedingungen

Am Nachmittag (Ortszeit) kreisten noch mehrere Helikopter über der Schlucht in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Fernsehaufnahmen am Dienstag zeigten, wie sich ein Kommandosoldat aus einem Militärhubschrauber zu der Gondel abseilte. Dabei hing die Seilbahn nur noch an einem Stahlseil, nachdem zwei Drähte am Morgen gerissen waren. Einige Kinder waren auf dem Weg zur Schule.

In weiten Landesteilen verfolgten Bewohner die Rettungsaktion, die als äußerst riskant gilt, im Fernsehen. „Jede kleine Fehlkalkulation kann zu einer Katastrophe führen“, sagte der Rettungsbeamte Bilal Faizi der dpa. Sorgen bereiteten den Helfern auch die Wetterbedingungen in den Bergen, die sich schnell ändern können. Auch die Rotorbewegungen des Militärhubschraubers könnten das Stahlseil destabilisieren. Medikamente und Wasser habe ein Soldat den Kindern zu Beginn der Rettungsaktion bereits überreicht.

Ein 20-Jähriger schilderte dem pakistanischen TV-Sender Geo TV aus der Gondel die dramatischen Stunden. „Wir haben nicht einmal Trinkwasser“, klagte der junge Mann. Ein 16-Jähriger mit Herzproblemen sei zusammengebrochen und seit mehreren Stunden ohnmächtig. Der Junge sei morgens auf dem Weg in eine Klinik gewesen. Ob der 16-Jährige zu den zuerst geretteten Menschen gehörte, war zunächst unklar.

In 300 Metern Höhe

Zunächst berichteten pakistanische Medien, die Gondel hänge am Drahtseil in einer Höhe von 900 Metern. Der Katastrophenschutz korrigierte die Zahl später auf etwa 300 Meter herunter. Der Vorfall ereignete sich im Distrikt Battagram an einer tiefen Schlucht.

Der geschäftsführende Premierminister, Anwaarul Haq Kakar, wies die Rettungsbehörden an, alle verfügbaren Ressourcen für den Einsatz zu mobilisieren. Er forderte zudem eine Sicherheitsprüfung privater Seilbahnen im Land.

In den nördlichen Bergregionen Pakistans nutzen täglich viele Bewohner auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit Seilbahnen, etwa um Täler oder Flüsse zu überqueren. Oft sind die Seilbahnen schlecht gewartet. Das Straßennetz ist weniger ausgebaut. (dpa/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion