Ministerpräsidentin Malu Dreyer gegen „Kandel ist überall“ – Frauenbündnis meldet nächste Demo an

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, sichert den Bürgern von Kandel Unterstützung zu - denn: „Kandel wurde in den letzten Wochen in Haft genommen von Menschen, denen es darum geht, Hass und Ängste zu schüren.“ Gemeint ist die Bewegung "Kandel ist überall" und das Frauenbündnis, die nach dem Tod von Mia entstanden ist. Dieses ruft für den 24. März zur nächsten Demonstration auf.
Titelbild
Malu DreyerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times18. März 2018

Die „Welt“ schrieb am 15. März 2018, dass die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), sich mit den Bürgern von Kandel solidarisiert. Sie sagte nach einem Besuch in Kandel:

Es ist völlig klar, dass wir in Rheinland-Pfalz zusammenstehen, wenn ein Ort wie Kandel derart für eine politische Sache missbraucht wird“

Und weiter: „Kandel wurde in den letzten Wochen in Haft genommen von Menschen, denen es darum geht, Hass und Ängste zu schüren.“

Malu Dreyer unterstützt die Gruppe „Wir sind Kandel“, auch ihr Amtsvorgänger Kurt Beck (beide SPD), der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad und DGB-Landeschef Dietmar Murscheid sowie die Landeschefs von SPD, Grünen, FDP und Linke.

Sie bot dem Bürgermeister von Kandel volle Unterstützung an und kündigte an,

dass die Landesregierung prüfen wolle, ob man die Proteste in Kandel verbieten könne!“

Das schreibt das Bündnis von „Kandel ist überall“ in einer Mitteilung auf Facebook. Sie erwarten von der Ministerpräsidentin eine Entschuldigung dafür, dass sie “ 4.500 friedliche Demonstranten als ‚Hetzer‘ beschimpft hat. Diese Pressemitteilung verbreitete sich schnell auf Facebook und wurde wenige Tage nach der Veröffentlichung gelöscht, die Autorin gesperrt.

Für den 24. März 2018 um 15 Uhr meldete „Kandel ist überall“ die nächste Veranstaltung an.

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Gleichstellungsbeauftragte von Landau distanzieren sich vom Frauenbündnis

Die Gleichstellungsbeauftragten der Region Landau veröffentlichten anläßlich der Frauenwochen „Brot und Rosen“ eine Erklärung, in der sie sich vom Frauenbündnis in Kandel und „Kandel ist überall“ distanzieren. (Quelle: Pfalz Express) Kandel befindet sich südlich von Landau, vom Gerichtssitz her gehört das Amtsgericht in Kandel zum Landgerichtsbezirk Landau in der Pfalz und zum Bezirk des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken.

Veranstalter der Frauenwochen „Brot und Rosen“ waren die Gleichstellungsbeauftragten aus Landau, dem Kreis Südliche Weinstraße, den Verbandsgemeinden, der Universität Koblenz-Landau und dem Pfalzklinikum in Klingenmünster. Zum Veranstaltungsende wurde eine Erklärung verlesen, mit der sie sich gegen die „Kandel ist überall“-Frauen stellen.

Auch das Frauenzentrum ARADIA in Landau stellte sich hinter die Erklärung. Darin steht u.a.:

„Wir, die Gleichstellungsbeauftragten der Region und Veranstalterinnen von Brot und Rosen, distanzieren uns ausdrücklich von diesem sogenannten ‚Frauenbündnis‘. Wir sind erschüttert, dass ein vermeintliches ‚Frauenbündnis‘ den gewaltsamen Tod eines Kandeler Mädchens für dezidiert rechte politische Ziele missbraucht.

Es ist kein Bündnis für Frauen. Es ist eine perfide Art und Methode, offener Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Frauenfeindlichkeit einen Schafspelz überzuziehen. Hier wird nicht sexualisierte Gewalt angeprangert, hier wird ein existentielles Thema für fragwürdige politische Zwecke instrumentalisiert.“

Das Frauenbündnis in Kandel und „Kandel ist überall“ nimmt dazu in einer Pressemitteilung Stellung.

Imad Karim betritt den „Redner-Anhänger“ in Kandel, 3. März 2018. Foto: Screenshot Youtube

Zu dieser Erklärung nimmt das Frauenbündnis wie folgt Stellung

Hier zur Dokumentation der vollständige Text:

In Ihrer Presserklärung schreiben Sie: „Es (das Bündnis) ist eine perfide Art und Methode, offener Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Frauenfeindlichkeit einen Schafspelz überzuziehen. Hier wird nicht sexualisierte Gewalt angeprangert, hier wird ein existentielles Thema für fragwürdige politische Zwecke instrumentalisiert.“

Bevorzugen Sie versteckte „Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Frauenfeindlichkeit“, so wie Sie dies angesichts der Zusammensetzung Ihrer Gruppe und basierend auf den Inhalten Ihrer Veranstaltung zu praktizieren scheinen?

Wo genau machen Sie eine offene oder sonst geartete Fremdenfeindlichkeit und Rassismus fest? Unser Frauenbündnis hat u.a. Mitglieder aus Polen und Russland sowie Arbeiter mit Hauptschulabschluss. Der Libanese Imad Karim ist einer unserer Unterstützer.

So sehr wir ausnahmsweise unsere dumpfen, rechten Gehirne auch angestrengt haben, wir konnten beim bestem Willen keine Frauenfeindlichkeit bei uns erkennen. Sei’s drum – wir schieben Ihren Lapsus einfach auf Ihren übermäßigen Sektkonsum beim Frauenfrühstück.

Frauenfeindlichkeit“ fängt an, wenn Angriffe gegen Frauen nicht benannt werden. Sicherlich erinnern sich unsere Retro-Schwestern bei ARADIA noch an den Slogan „Vergewaltigung ist kein Kavaliersdelikt“.

Heutzutage scheinen sie jedoch – wie die Hexe anno 1990 auf ihrer Webseite – lieber den Brocken auf reichlich morschen Besenstielen zu umrunden, statt Übergriffe durch Migranten zu thematisieren, die seit 3 Jahren (Traumatisierung, Gefahr der Instrumentalisierung) kleingeredet werden.

Kandel kommt nicht zur Ruhe. Foto: Andreas Arnold/dpa

Wie ist der beschönigende Ausdruck „gewaltsamer Tod“ zu bewerten, wenn nicht als Abwertung und Leugnung des Schicksals, das Mia, Maria L., und viele weitere Frauen durch brutalen Mord und Vergewaltigung erdulden mussten?

„Instrumentalisierung“ bedeutete zu Zeiten der echten Frauenbewegung, Einzelschicksale als Instrument benutzen, um auf der Straße Missstände anzuprangern. Wann haben Sie das letzte Mal ein wirklich heißes Eisen angepackt und sich Anfeindungen ausgesetzt? Rachel würde Ihre Veranstaltungen vermutlich mit Nichtachtung strafen und sich stattdessen für die totgeschwiegenen Opfer der Massenmigration einsetzen.

Hand auf’s Herz: Sie waren bestimmt genauso überrascht wie wir über den Erfolg unserer Demo. Da kann frau sich schon einmal aus Neid vergessen und unüberlegte Distanzierungserklärungen abgeben.

Macht nichts. Wir gönnen Ihnen die Befriedigung, regierungskonform ein bisschen auf uns herumzuhacken, denn noch nie war Gratismut so billig wie heute.

Was meinen sie mit „existentiellem Thema“? Etwa die seelischen Morde mittels Vergewaltigung oder den jüngsten Messermord an der 17-jährigen Mireille in Flensburg durch einen jungen, abschiebepflichtigen Afghanen?

„In dieser aufgeheizten Debatte geht es nicht darum, für das Thema Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren oder die Opfer von Gewalt zu schützen und weitere Übergriffe zu vermeiden. Nein.“

Ach, Schwestern. Hätten Sie uns doch einfach mal gefragt. Natürlich geht es um Gewalt gegen Frauen und ihren Schutz. Wofür würden wir denn sonst unsere kostbare Zeit opfern? Doch nicht, um uns zu profilieren – das überlassen wir anderen.

Ein Blick auf die Demo in Kandel. Foto: livestream/facebook

„Besorgte deutsche Männer schwingen sich zu vermeintlichen Frauenbeschützern auf, die „ihre“ – deutschen Frauen vor Übergriffen von Migranten beschützen wollen. Und leider lassen sich durch dieses ‚Frauenbündnis‘ auch Frauen vor diesen gefährlichen Karren spannen.“

Wie war das noch mal mit der „Vergewaltigung in der Ehe“ und den Protesten gegen § 218 in den 1970ern? Frauen skandierten durchaus aggressiv „Wir sind die Frauen-Befreiungs-Front“ und kämpften auf der Straße für mehr Rechte. Siehe hierzu den unverfänglichen Link von Planet Wissen, wo auch zahlreiche „besorgte Männer“ zu sehen sind, die schon damals „ihre deutschen Frauen“ vor den Übergriffen deutscher Männer schützen wollten.

Unsere Männer haben sich also nicht geändert. Sie legen jedoch – je nach Herkunft der Gewalttäter – unterschiedliche Maßstäbe an:

Bei Übergriffen von Migranten gilt ein friedliches, parteiübergreifendes Frauenbündnis plötzlich als rassistisch; die Männer an unserer Seite werden als „vermeintliche Frauenbeschützer“ herabgewürdigt und Sie degradieren uns Frauen zu rechten Dummchen, die sich durch unsere Männer vor einen „gefährlichen Karren spannen“ lassen.

Na, jetzt haben wir sie also doch gefunden, die „Frauenfeindlichkeit“ – und zwar direkt von Ihren Frauen gegenüber unseren Frauen. Macht nichts – sind wir schon gewöhnt. Also weiter im Text.

Entsprechend Ihrer Logik bedeutete die Unterstützung unserer Männer also schon in den 1970ern dass „ein zutiefst patriarchales Frauenbild“ „entlarvt“ wird, „das in letzter Konsequenz der Gewalt gegen Frauen Vorschub leistet, weil vermieden wird, über die eigentlichen Gründe sexualisierter Gewalt zu reden und sie offen zu legen.“

Puh, jetzt hätten wir gern etwas von der Schokolade, die Sie im Rahmen Ihres Programms bei der „Pfälzer Verführung“ im erlauchten Beisein von Herzogin Karoline von Zweibrücken reichen werden. Vielleicht löst sich dann wieder unser Gehirnknoten ob dieser abenteuerlichen Aussage.

Kerzen für die ermordete Mia in Kandel. Foto: ULI DECK/AFP/Getty Image

„Gewalt gegen Frauen und sexualisierte Gewalt ist ein weltweites, strukturelles Phänomen, das keiner Ethnie, keiner Religion und keiner gesellschaftlichen Schicht alleinig als Schuldzuweisung zugesprochen werden kann. Das zeigt unter anderem gerade die weltweite #metoo Debatte.“

Es folgen einige Städte, in denen nur in den letzten Tagen Messerangriffe durch Migranten stattfanden. Die Fakten sprechen für sich: Wien, Berlin, Oldenburg, Gifhorn, Werdohl, Gießen, Rosenheim, Metzingen, Duisburg, Filderstadt, Hamburg, Berlin, Münster, Kassel.

Wollen wir wirklich noch etwas zur #metoo Debatte sagen – angestoßen von alternden Schauspielerinnen ohne Engagements und ad Absurdum geführt durch eine privilegierte, palästinensische Staatssekretärin, die hier als Flüchtlingskind in Freiheit ohne Steinigungen, Zwangsehe etc. aufwachsen durfte und sich wegen des Kompliments eines älteren, deutschen Gentlemans echauffierte, der damit nur von ihrer Unpünktlichkeit ablenken wollte? Nein, wollen wir lieber nicht.

Das Manifest von Kandel. Grafik: Epoch Times

Wir verhehlen es nicht – wir sind ein bisschen erleichtert, dass Sie sich „ausdrücklich“ von unserem „vermeintlichen ‚Frauenbündnis’ … distanzieren“. Denn sonst wären wir womöglich mit Ihnen in einen Topf geworfen worden, was uns nicht wirklich recht gewesen wäre. Denn in Sachen Vielfalt scheinen Sie ja noch so einigen Aufholbedarf zu haben.

Wir werden die Angriffe und Morde durch illegale Migranten solange aufgreifen, bis die Grenzen geschlossen und die Migranten abgeschoben werden. Die „gesellschaftliche Diskussion“, die Sie hierzu fordern, vermögen wir weder in Ihrem Programm, noch bei Ihren Aktivitäten zu erkennen.

Abschließend erklären Sie, dass Sie „keine rechten Frauen (und Männer)“ brauchten, „die das Thema ‚Gewalt gegen Frauen’ für ihre politische Meinungsmache benutzen“.

Darauf ein „Erfolgscocktail“ aus Ihrem Programm. Wir können uns nicht erinnern, Ihnen eine Zusammenarbeit mit uns angeboten zu haben, noch haben wir den Eindruck, dass Sie zu uns passen. Sie scheinen weder Arbeiter*innen mit ihrem Programm anzusprechen, noch an nichtdeutschen Gleichstellungsbeauftragten interessiert zu sein. Dennoch ehrt es Sie, dass Sie unsere Quotenmänner erwähnt haben. Dafür vielen Dank.

Die „politische Meinungsmache“ überlassen wir gerne Ihnen, denn aus Ihrer Erklärung geht klar hervor, dass dies eine Ihrer Kernkompetenzen zu sein scheint.

Wir schaffen lieber Fakten und orientieren uns dabei an mutigen Frauen, die sich stets mit aktuellen Themen befasst und den direkten, ehrlichen Dialog nicht gescheut haben:

  • Alice Schwarzer, die als eine der wenigen Altfeministinnen den Sprung in das 21. Jahrhundert geschafft hat und offen die Probleme des politischen Islam anspricht,
  • die Engländerin Emily Davidson, die sich für das Frauenwahlrecht vor ein galoppierendes Pferd warf und ihren Verletzungen erlag,
  • Waris Dirie, die gegen Beschneidungen von Frauen kämpft,
  • Sabatina James – eine Muslimin, die zum Christentum konvertierte und seitdem Personenschutz benötigt,
  • Schwester Hatune, die sich für die letzten Christen im ehemals christlichen Orient einsetzt,
  • Necla Kelek von Terre Des Femmes, die sich für ein Kopftuchverbot an Schulen aussprechen,
  • Seyran Ates, die in Berlin die erste Moschee für Frauen gründete und viele mehr.

Wir wünschen Ihnen noch viel Vergnügen beim Feiern unter Ihresgleichen und möchten Ihnen einen Slogan der Frauenbewegung aus dem letzten Jahrhundert auf den Weg geben, der unseres Erachtens gut widergibt, welche Folgen Ihr Wohlfühlfeminismus für unsere Frauen und Mädchen hat: „Sisterhood is powerful – it can kill you“.

In diesem Sinne – Das Frauenbündnis

P.S.: Nichts für ungut, liebe Schwestern, aber wer austeilt, muss auch einstecken können.

Nach dem Mord in Kandel durch einen angeblich 15-jährigen Afghanen streiten sich die Parteien erneut über eine obligatorische Altersfeststellung bei unbegleiteten Migranten. Foto: iStock

(ks)

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