„Ernste Warnung“ von China
Taiwan: Sichtung von 59 chinesischen Flugzeugen – USA will Waffenlieferung verstärken
Erneut kommen Drohgebärden vom chinesischen Regime gegen Taiwan. Der demokratische Inselstaat will seinen eigenen Krieg kämpfen – mithilfe der USA. Diese sagen mehr Unterstützung zu.

Der chinesische Kampfjet Shenyang J-35A am 15. November 2024 während der 15. Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Zhuhai in China.
Foto: Hector Retamal/AFP via Getty Images
Inmitten anhaltender Spannungen zwischen China und Taiwan hat das Verteidigungsministerium in Taipeh die Sichtung von 59 chinesischen Flugzeugen nahe der selbstverwalteten Insel gemeldet. Neben den Flugzeugen seien neun Kriegsschiffe und zwei Ballons in den 24 Stunden bis 6:00 Uhr am Dienstagmorgen (Ortszeit, 23:00 MEZ Montag) entdeckt worden, wie das taiwanische Verteidigungsministerium in seiner täglichen Bilanz mitteilte.
Von den Flugzeugen hätten 54 am Montag an „gemeinsamen Kampfpatrouillen“ teilgenommen, teilte das Ministerium in separaten Erklärungen mit.
Das chinesische Außenministerium erklärte, die Aktionen seien eine „ernste Warnung an die separatistischen Kräfte der Unabhängigkeit Taiwans“.
Die kommunistische Partei Chinas betrachtet das demokratische Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt. Der Inselstaat ist jedoch nie Teil des kommunistischen Chinas gewesen.
Peking verstärkte in den vergangenen Jahren seine militärischen Aktivitäten rund um Taiwan, um seinem Souveränitätsanspruch Nachdruck zu verleihen.
Taiwan will eigenen Krieg kämpfen
Taiwan ist bereit, seinen eigenen Krieg mit dem kommunistischen China zu führen, erwartet aber von den Vereinigten Staaten, dass sie es mit Waffen unterstützen, so ein hoher taiwanesischer Beamter.
„Wir brauchen die Unterstützung der USA, um uns die modernsten Waffen zu verkaufen und unsere Soldaten auszubilden, und das tun sie auch“, sagte Szu-chien Hsu, stellvertretender Generalsekretär des taiwanesischen Nationalen Sicherheitsrates und Berater der Taiwan Foundation for Democracy, gegenüber Bloomberg am Rande der Raisina-Dialog-Konferenz in Neu Delhi, Indien.
„Wir erwarten nicht, dass die USA oder jemand anderes unseren Krieg führt. Wir werden unseren eigenen Krieg führen“, sagte er.
Peking sei bestrebt, sich als Weltmacht zu profilieren, die auf der internationalen Bühne mit den Vereinigten Staaten konkurrieren könne, wie die jüngsten Militärübungen vor der Küste Australiens zeigten.
Hsu wies darauf hin, dass sich die sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen den USA und Taiwan in den letzten Jahren verstärkt hat, und sagte, dass Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan „sehr wichtig für das nationale Kerninteresse der USA in dieser Region“ seien.
Unterstützung aus USA
Die Vereinigten Staaten versuchen, ihre an Taiwan zu beschleunigen, so der Direktor des American Institute in Taiwan Raymond Greene, Washingtons De-facto-Botschafter in der Inseldemokratie.
„Wir arbeiten aktiv daran, die Lieferfristen zu beschleunigen, insbesondere für Ausrüstungen zur asymmetrischen Kriegsführung, da diese für Taiwans Verteidigung besonders wichtig sind“, erklärte er in einem am 10. März veröffentlichten Artikel gegenüber der in Taipeh erscheinenden Zeitung Liberty Times.
„Aus einer pragmatischen Perspektive glaube ich, dass die Vereinigten Staaten ihre Bemühungen verstärken und verdoppeln sollten, um Taiwan sicherer zu machen und Taiwans Fähigkeit zur Selbstverteidigung zu stärken, einschließlich der Verbesserung seiner Waffensysteme und seiner gesellschaftlichen Widerstandsfähigkeit.“
Greene erklärte, dass die Vereinigten Staaten nach dem Ende des Krieges in der Ukraine ihr Augenmerk wieder auf Taiwans Verteidigungsbedürfnisse richten dürften (afp/tp/red)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.