Bund streicht Fördermittel für Einbruchschutz

Im Bundeshaushalt 2023 ist kein Geld mehr für die Förderung von einbruchssicheren Fenster und Türen übrig. Die Bundesregierung sieht keinen Bedarf mehr dafür, auch wenn die Zahl der Delikte neuerdings wieder nach oben geht.
Ein Einbrecher macht sich mit einem Stemmeisen zu schaffen Foto: Rawf8/iStock
Ein Einbrecher macht sich mit einem Stemmeisen zu schaffenFoto: Rawf8/iStock
Von 9. Dezember 2022

Die Bundesregierung hat ihr Förderprogramm für einbruchssichere Türen und Fenster ersatzlos gestrichen, so die Tagesschau. Das künftig eingesparte Geld solle ab 2023 an anderer Stelle verwendet werden. Zum Beispiel für den „Klimaschutz“.

Bislang habe das Bundes-Bauministerium die Fördergelder aus seinem Haushalt bereit gestellt. Im Kalenderjahr 2022 sei eine Summe von insgesamt 38,8 Millionen Euro geflossen, abgewickelt über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Über 60.000 Antragsteller hätten jeweils bis zu 1500 Euro erhalten, um ihre Gebäude einbruchssicherer zu gestalten. Der Fördertopf 2022 sei schon im Sommer erschöpft gewesen.

Einvernehmlicher Beschluss

Widerstand gegen den Beschluss habe es innerhalb der Ampel-Koalition nicht gegeben, sagte die wohnungspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Christina-Johanne Schröder, auf Anfrage von Report Mainz. Man habe „keine Forderung vernommen, dass es des Produkts unbedingt noch“ bedürfe.

Die Epoch Times hatte bereits am 7. Dezember um eine Stellungnahme beim Opferschutzverband Weißer Ring und bei der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention angefragt. Beide Stellen hatten bis zum 9. Dezember allerdings keine Kapazitäten für eine Antwort frei.

Zahl der Delikte steigt wieder an

Seit 2015 hatte es laut Statista-Datenbank einen stetigen Rückgang der polizeilich erfassten Fälle von Wohnungseinbruchdiebstahl in Deutschland  gegeben. Auf dem Höhepunkt im Jahr 2015 verzeichnete die polizeilichen Kriminalstatistik noch 167.136 Delikte. 2020 fanden mit 75.023 Fällen weniger als die Hälfte ihren Weg in die Akten, 2021 sogar nur noch 54.236.

Nach Informationen der Tagesschau scheint sich der Abwärtstrend aber wieder umzukehren: Umfragen unter den Landeskriminalämtern zeigten, dass „die Tendenz fast überall deutlich nach oben“ ginge. Manche Ämter hätten im ersten Halbjahr 2022 Steigerungen von bis zu 30 Prozent festgestellt. Das Entdeckungsrisiko sei wohl gesunken, seitdem wieder weniger Menschen im Home-Office arbeiteten, so ein erster Erklärungsansatz der Polizei.

Präventionsratgeber

In allen Bundesländern gibt es Anlaufstellen, die Tipps für mehr Einbruchschutz geben. Auch im Netz sind beispielsweise unter polizei-dein-partner.de oder unter polizei-beratung.de Informationen zu finden. Auch darüber, was nach einem Einbruch zu tun ist.



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