Montgomery fordert Maskenpflicht ab Klasse drei

Die Zahl der gemeldeten "Corona-Neuinfektionen" innerhalb eines Tages überschritt erstmals den Wert von 10.000 Fällen. Bei 20.000 gerät die Lage außer Kontrolle, meint der Chef des Weltärztebundes. Eine erweiterte Maskenpflicht könnte nach seiner Meinung Abhilfe schaffen. Im DIVI-Intensivbettenregister hingegen zeigt sich weiterhin ein anderes Bild. Lediglich 1.054 als COVID-19-Fälle eingestufte Patienten werden intensivmedizinisch behandelt.
Titelbild
Ein kleiner Junge schaut gelangweilt aus dem Fenster.Foto: iStock
Epoch Times23. Oktober 2020

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, erwartet für den Fall eines weiteren Anstiegs der Corona-Zahlen eine kritische Schwelle bei 20.000.

„Bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerät die Lage außer Kontrolle“, sagte Montgomery der „Rheinischen Post“. „Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Dann droht uns ein zweiter Lockdown, weil sich das Virus anders nicht mehr bremsen lässt.“

Montgomery forderte außerdem eine Ausweitung der Vorschriften für das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen. „Eine bundesweite Maskenpflicht für alle Schulen, etwa ab Klasse drei, kann helfen, Schulschließungen zu verhindern.“ Derzeit gilt eine Maskenpflicht in der Regel erst für die weiterführenden Schulen.

Zu einer möglichen Impfung gegen das neuartige Coronavirus sagte Montgomery der Zeitung, diese sei „kein Allheilmittel“. Bis die gesamte Bevölkerung geimpft sei, wird „es zwei, drei Jahre dauern“. Denn für eine Impfung aller auf einen Schlag gebe es „weder genug Dosen noch genug Personal“.

„Wir müssen noch über Jahre mit dem Virus leben und damit umgehen: Abstand halten, Hände waschen, Masken tragen“, resümierte Montgomery. Daher werde es auch 2021 keinen normalen Sommerurlaub geben.

Die Zahl der gemeldeten positiv aus SARS-CoV-2 gemeldeten Personen innerhalb eines Tages war zuletzt erneut stark gestiegen und überschritt erstmals den Wert von 10.000. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 11.287 Fälle binnen 24 Stunden.

Montgomery begrüßte die verhängten Einschränkungen im besonders betroffenen Landkreis Berchtesgadener Land, wo seit Dienstag strikte Ausgangsbeschränkungen gelten. „Bei lokalen Ausbrüchen müssen wir konsequent reagieren“, sagte der frühere Präsident der Bundesärztekammer. „Darum ist es genau richtig, dass der Landkreis Berchtesgaden einen lokalen Lockdown verhängt hat. So sollten bundesweit alle Orte mit solchen Inzidenzwerten reagieren.

Inzwischen rollt in Berchtesgadener Land eine Welle von Klagen und Eilanträgen gegen die verhängten Restriktionen.

Kein Kontrollverlust, aber fehlendes Personal

Angesichts der steigenden Zahlen sieht die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, noch keinen Kontrollverlust. Aber „wir haben eine Problematik, dass wir nicht mehr hinterherkommen mit der Personalsituation“, sagte sie den ARD-Tagesthemen. Es zeige sich nun, „dass es ein Fehler war, dass die Gesundheitsämter über Jahre hinweg schlecht ausgestattet waren“.

Wenn von einem auf den anderen Tag Hunderte neue Fälle mit Kontaktpersonen in einem Gesundheitsamt aufträten, „können sie nicht so viele Menschen beschäftigen, wie sie eigentlich brauchen würden“. Auf die Frage, ob man nicht mehr auf jeden einzelnen Fall schauen sollte, sondern nur auf Cluster, also lokale Hotspots, antwortete Teichert, das wäre tatsächlich gut. „Das würde aber bedeuten, dass man insgesamt einen Strategiewechsel in der Gesellschaft bräuchte.“ Und es würde gleichzeitig bedeuten, „man müsste sich in Quarantäne begeben, auch wenn Sie nicht positiv getestet sind, aber bei einem Cluster dabei waren“.

Rechtswissenschaftler: Es geht nicht um die Gesundheit des Einzelnen

Bezugspunkt bei der Einschätzung der Lage sind nicht die Gefahren, die dem Einzelnen durch eine Krankheit drohen. „Öffentliche Gesundheit ist also ein kollektives Rechtsgut, das von der individuellen Gesundheit zu unterscheiden ist“, erklärte der Rechtswissenschaftler Professor Dr. Thorsten Kingreen, der im September im Rahmen einer Anhörung als geladener Einzelsachverständiger gegenüber dem Bundestag Stellung zu der Frage, ob die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ beendet werden könne. Es gehe um die Infrastrukturen des Gesundheitswesens und nicht um den Einzelnen.

Die Feststellung einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ durch den Deutschen Bundestag nach Paragraph 5 Absatz 1 Satz 1 Infektionsschutzgesetz setze eine systemische Gefahr für die „öffentliche Gesundheit“, das heißt für die Gesundheitsinfrastrukturen und damit für die Versorgung der Bevölkerung voraus.

Intensivbettenregister meldet über 1.000 COVID-19-Fälle

Laut Eintragung im DIVI-Intensivbettenregister sind aktuell 1.054 als COVID-19 eingestufte Patienten in ganz Deutschland in intensivmedizinischer Betreuung; 474 werden invasiv beatmet.  Über 8.000 Intensivbetten sind aktuell frei. Bei Bedarf kann in Deutschland innerhalb von sieben Tage eine Notreserve von 12.718 Intensivbetten bereitgestellt werden.

Auszug aus dem DIVI-Intensivbettenregister vom 23.10.20. Foto: Screenshot

Aus den RKI-Situationsbericht vom 21. Oktober geht hervor, dass die Anzahl der Corona-Tests weiterhin gestiegen ist. Von den 1.195.661 getesteten Personen in der 42. Kalenderwoche waren 3,62 Prozent positiv. Insgesamt wurden bislang über 20 Millionen Corona-Tests in Deutschland durchgeführt.

Auszug aus dem RKI-Situationsbericht vom 21. Oktober 2020. Foto: Screenshot RKI

Wie viele Menschen der beim RKI und den Gesundheitsämtern registrieren „Neu-Infektionen“ aktuell Symptome haben oder erkrankt sind, ist unklar. (dpa/dts/sua)



Unsere Buchempfehlung

Krankheiten wie COVID-19, Katastrophen und seltsame Naturereignisse machen den Menschen aufmerksam: etwas läuft schief. Es läuft tatsächlich etwas sehr schief. Die Gesellschaft folgt - verblendet vom "Gespenst des Kommunismus" - einem gefährlichen Weg.

Es ist der Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Göttlichen und dem Teuflischen, die in jedem Menschen wohnen.

Dieses Buch schafft Klarheit über die verworrenen Geheimnisse der Gezeiten der Geschichte – die Masken und Formen, die das Böse anwendet, um unsere Welt zu manipulieren. Und: Es zeigt einen Ausweg. „Chinas Griff nach der Weltherrschaft“ wird im Kapitel 18 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion