Problem mit Migrantenschülern: 74 Prozent ohne Schulabschluss sind Ausländer
Die katholische Hilfsorganisation Malteser stellt am 18. September ihren jährlichen Migrationsbericht vor. Epoch Times erhielt vorab Einblick. Eine der Erkenntnisse lautet: Deutsche Schulen haben ein massives Problem mit Migrantenschülern. Was der Bericht sonst noch offenbart.

Die syrische Lehrassistentin Hend Al Khabbaz (2. v. l.) unterrichtet junge syrische Flüchtlingsschüler während des Unterrichts an der Sigmund-Jähn-Grundschule in Fürstenwalde.
Foto: John Macdougall/AFP via Getty Images
Deutschland hat Probleme im Bildungsbereich. Das wird mit jeder internationalen PISA-Studie deutlich. Schüler an deutschen Schulen weisen seit 2022 massive Mängel in Mathematik, Lesen und Schreiben sowie in Naturwissenschaften auf.
Was in der Politik vermieden wird, anzusprechen, hat nun der jüngste Migrationsbericht der Malteser-Hilfsorganisation ungeschönt zu Papier gebracht. Der Hauptverfasser ist Lars Feld, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg und Direktor des Walter Eucken Instituts.
Er schreibt: „Die deutsche Sprachkompetenz ist ein entscheidender Faktor für den Bildungsweg von Kindern. Im Jahr 2024 sprachen 14 Prozent der Kinder in öffentlich geförderter Kindertagespflege in der Familie kein Deutsch“, heißt es dort. Und: „Zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund bestehen Kompetenzunterschiede: Kinder mit Migrationshintergrund schneiden bei standardisierten Leistungstests schlechter ab.“
74 Prozent ohne Schulabschluss sind Ausländer
Insgesamt habe laut dem Bericht mehr als ein Drittel der Schüler „eine Einwanderungsgeschichte“. Damit ist gemeint, dass die Personen entweder selbst eingewandert sind oder in zweiter Generation von Einwanderern abstammen. Besonders auffallend: Unter denjenigen, die keinen Schulabschluss erreichen, bildeten im Jahr 2023 Migranten ab 15 Jahren mit 74 Prozent den Hauptanteil. Dieser Anteil sei seit 2021 um drei Prozentpunkte gestiegen.
Für 2024 stellte Prof. Feld fest, dass jeder vierte Bewohner in Deutschland eine Einwanderungsgeschichte aufweist. Von den in Deutschland lebenden Menschen ohne berufsqualifizierenden Abschluss hatten 49 Prozent einen Migrationshintergrund.
Gutes Abschneiden beim Abitur
Die Unterschiede zwischen der herkömmlichen Bevölkerung und jener mit Einwanderungsgeschichte zeigen sich zudem in der Art des erworbenen Schulabschlusses. Migranten, die sich in Deutschland gut integrieren, erreichen in einer höheren Anzahl höhere Schulabschlüsse. Im Jahr 2023 lag ihr Anteil unter den Abiturienten bei 27 Prozent, unter den Hauptschulabgängern jedoch nur bei 21 Prozent.
Nur etwa die Hälfte spricht zu Hause immer Deutsch
Da Sprachkompetenz für Integration, Ausbildung und die Suche nach einem Arbeitsplatz entscheidend ist, verweist der Bericht auf die Wichtigkeit der frühkindlichen Erziehung und äußert den Verdacht: „Obwohl es in Deutschland gesetzlich verboten ist, Kindern aufgrund ihres Migrationshintergrunds den Zugang zu Kinderbetreuung zu verwehren (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz), könnte Diskriminierung eine Rolle bei der Platzvergabe spielen.“
Unter Verweis auf eine weitere deutschlandweite Feldstudie führt Prof. Feld an, es gebe eine „kausale Evidenz für Diskriminierung gegen Eltern mit Migrationshintergrund, die einen Betreuungsplatz für ihr Kind suchten“.
Hinsichtlich des Sprachgebrauchs im Elternhaus zeigen sich laut dem Bericht ebenfalls deutliche Unterschiede: Unter Eltern, die beide im Ausland geboren sind, gaben 57 Prozent an, zu Hause „manchmal“ Deutsch zu sprechen. Nur 10 Prozent dieser Eltern gaben an, zu Hause „immer“ Deutsch zu sprechen. Unter Familien, in denen ein Elternteil aus dem Ausland stammt, gaben 39 Prozent an, zu Hause „immer“ Deutsch zu sprechen.
Eltern erkennen Wert von Ausbildung nicht
Im Migrationsbericht werden „sechs zentrale Gründe für den vergleichsweise niedrigen Anteil beruflich ausgebildeter Menschen mit Migrationshintergrund“ benannt:
2. Unter Familien mit Migrationshintergrund herrsche oft eine geringere Wertschätzung für eine berufliche Ausbildung, da diese im Herkunftsland weniger bekannt oder als weniger nützlich angesehen wird.
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