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Brasilien privatisiert staatliche Wasserversorgung – 35 Millionen fehlt es an Zugang zu sauberem Trinkwasser

In großen Teilen Brasiliens haben die Bewohner keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Senat hat am Mittwoch die Privatisierung staatlicher Wasser- und Sanitärunternehmen auf den Weg gebracht. Privatinvestitionen sollen die Wasserversorgung verbessern.

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Senatspräsident Brasiliens, Renan Calheiros. Symbolbild.

Foto: EVARISTO SA/AFP/Getty Images

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Der brasilianische Senat hat am Mittwoch (Ortszeit) ein Gesetz zur Privatisierung staatlicher Wasser- und Sanitärunternehmen verabschiedet. Dadurch sollen mehr private Investitionen in den Bereich fließen. Staatspräsident Jair Bolsonaro will das Gesetz unterzeichnen; es habe oberste Priorität.
Mit der neuen Regelung soll für 35 Millionen Brasilianer eine bessere Wasserversorgung ermöglicht werden, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.

Bessere Mobilfunkabdeckung als Wasserversorgung

„Fast der Hälfte der Bevölkerung dieses Landes fehlt es an sanitärer Grundversorgung – sie haben Mobilfunkabdeckung, aber sie wurden mit ihren Füßen in offenen Abwasserkanälen zurückgelassen“, sagte der Senator Tasso Jereissati. Die Abwässer von 100 Millionen Brasilianer werden ungeklärt entsorgt, ohne behandelt zu werden.
Bis 2033 solle die Allgemeinheit über eine Wasser- und Abwasserversorgung verfügen, sagte Jereissati. Die Kosten dafür schätzt die Regierung auf 700 Milliarden Real (rund 116 Milliarden Euro).
Das Gesetz soll für private Unternehmen den Anreiz schaffen, in den Sektor zu investieren. Außerdem soll die Obergrenze für staatliche Ausgaben für öffentlich-private Kooperationen abgeschafft werden. Die Wasserversorgung ist der letzte große Infrastruktursektor Brasiliens, der noch nicht privatisiert wurde. (afp/nh)

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