Kinder aus überschwemmtem deutschen Ferienlager auf dem Rückweg

Zwei Tage nach den dramatischen Stunden in einem Zeltlager in Südfrankreich sollen die Kinder zurück in Leverkusen eintreffen. Doch ein erwachsener Betreuer wird weiter vermisst - er wurde zuletzt gesehen, als das Wasser den Zeltplatz ü…
Epoch Times11. August 2018
Nach der Überflutung eines deutschen Ferienlagers in Südfrankreich haben Polizei und Feuerwehr weiter nach einem vermissten Betreuer gesucht. Die Kinder der Gruppe sind inzwischen auf dem Rückweg nach Leverkusen und wurden dort am Samstagnachmittag erwartet. Ihre Busse waren um kurz nach Mitternacht in Frankreich losgefahren, wie die Organisatoren des Zeltlagers bei Facebook mitteilten. Die Suche nach dem vermissten Deutschen sei am Samstagmorgen fortgesetzt worden, hieß es am Vormittag von der Gendarmerie. Bislang gebe es keine Neuigkeiten. Es seien rund 50 Gendarmen beteiligt, auch per Hubschrauber wird gesucht. Der 66-Jährige war nach Angaben des Leverkusener Zeltlager-Veranstalters zuletzt gesehen worden, als das Wasser am Donnerstag nach heftigen Regenfällen über den Zeltplatz in Saint-Julien-de-Peyrolas nordwestlich von Orange schwemmte. Die mehr als 100 teilnehmenden Kinder und Jugendliche waren alle in Sicherheit gebracht worden. Nach Angaben der Gendarmerie hatten die Fluten einige Kinder eingeschlossen, diese hätten sich an Bäume geklammert.Weil einer der Busse auf der Rückfahrt eine Panne hatte, sollte sich die Ankunft der Gruppe in Leverkusen bis mindestens 15 Uhr am Samstagnachmittag verzögern. Die Rückkehr findet abgeschirmt von Medien und Öffentlichkeit auf dem Gelände des Fußballclubs Bayer Leverkusen statt. Nur Eltern und andere abholende Personen seien zugelassen, teilte der Veranstalter-Verein St. Antonius mit. Zwei Verantwortliche des Ferienlagers waren in Frankreich in Polizeigewahrsam genommen worden. Es läuft eine Untersuchung unter anderem wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung und Gefährdung des Lebens anderer. Der Staatsanwalt von Nîmes sagte dem Sender Franceinfo, dass der Campingplatz der Gruppe in Saint-Julien-de-Peyrolas in einem hochwassergefährdeten Gebiet gelegen habe, der örtliche Bürgermeister habe mehrfach davor gewarnt. Der Gewahrsam dauerte am Samstag noch an, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft berichtete.Ein Polizeigewahrsam ist in Frankreich ein üblicher Ermittlungsschritt. Je nach Ergebnis der Befragungen kann danach ein Ermittlungsverfahren gegen Betroffenen eingeleitet werden. Falls gegen sie nichts vorliegt, können sie aber auch ohne weitere rechtliche Schritte wieder auf freien Fuß gesetzt werden.Der Veranstalter hatte am Freitag bestätigt, dass die beiden Vorsitzenden zur Befragung abgeholt wurden – von einer Festnahme sei dabei vor Ort keine Rede gewesen. «Wir werden uns zu dem Geschehen äußern, sobald uns weitere Informationen vorliegen.» Die Organisation wies aber darauf hin, dass es 2017 einen Rechtsstreit des Bürgermeisters gegen das Lager gegeben habe, die nächste Gerichtsverhandlung sei im September.

(dpa)


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