Oberschule in China überwacht mit Kameras zur Gesichtserkennung die Aufmerksamkeit von Schülern

In der Hangzhou High School Nummer 11 scannen drei Kameras alle 30 Sekunden die Gesichter der Schüler und analysieren ihren Gesichtsausdruck, um ihre Stimmung zu erkennen.
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Oberschüler in Shanghai, China.Foto: PETER PARKS/AFP/Getty Images
Von 18. Mai 2018

Ein Gymnasium in Hangzhou City hat begonnen, Technologie zur Gesichtserkennung einzusetzen, um die Aufmerksamkeit der Schüler im Unterricht zu überwachen. Hangzhou City liegt in der Provinz Zhejiang an der Ostküste Chinas.

In der Hangzhou High School Nummer 11 scannen drei Kameras alle 30 Sekunden die Gesichter der Schüler und analysieren ihren Gesichtsausdruck, um ihre Stimmung zu erkennen, so ein Bericht vom 16. Mai in der staatlichen Zeitung The Paper.

Die verschiedenen Stimmungen – überrascht, traurig, apathisch, wütend, glücklich, ängstlich, neutral – werden in jeder Klasse aufgezeichnet und gemittelt.

Ein Bildschirm, der nur für den Lehrer sichtbar ist, zeigt die Daten in Echtzeit an. Ein bestimmter Wert wird festgelegt, wenn ein Schüler nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt.

Ein von Zhejiang Daily Press gedrehtes Video zeigte, dass das System – das von der Schule entwickelte „Smart Classroom Behavior Management System“ – auch die Handlungen der Schüler analysiert, kategorisiert in: Lesen, Zuhören, Schreiben, Aufstehen, Hände heben und sich auf den Schreibtisch lehnen.

Ein elektronischer Bildschirm zeigt auch eine Liste von Schülernamen an, die als „nicht aufmerksam“ gelten.

Die Schule begann Ende März mit der Nutzung der Technologie, sagte der stellvertretende Direktor Zhang Guanchao zu The Paper. Zhang fügte hinzu, dass die Schüler das Gefühl hatten, dass sie überwacht wurden, als das System zum ersten Mal installiert wurde, sich aber inzwischen daran gewöhnt haben. Lehrer haben die Daten benutzt, um ihre Lehrmethoden zu ändern, sagte Zhang.

Seit die Schule diese Kameras eingeführt hat, ist es, als ob mich ein Paar mysteriöse Augen ständig beobachten, und ich traue mich nicht, meinen Geist wandern zu lassen.“ – Schüler der Hangzhou High School Nr. 11

Chinesische Netzbürger äußerten jedoch Bedenken über eine so starke Überwachung der jungen Studenten. Auf Sina Weibo, einer Social Media Plattform ähnlich Twitter, sagte ein User aus Peking: „Das ist beängstigender als im Gefängnis zu sein.“

Viele Nutzer waren der Meinung, dass die Schule mit einer solchen Überwachung die Grundrechte dieser Schüler verletzt. „Sie sind keine Studiermaschinen. Jeder Mensch wird Momente haben, in denen sein Geist wandert“, sagte ein Benutzer aus der Provinz Fujian mit dem Spitznamen „Laren“.

China hat sich die Technologie zur Gesichtserkennung zu Nutze gemacht, um Schülern in Schulkantinen Mahlzeiten zu servieren, in Geschäften zu bezahlen, als „virtuelle“ Bordkarte für Flüge von Fluggesellschaften und sogar um den Diebstahl von Toilettenpapier in öffentlichen Toiletten zu verhindern.

Insbesondere hat sich das chinesische Regime für ein landesweites System von Sicherheitskameras, genannt Skynet, eingesetzt. Diese nutzen Gesichtserkennung und andere Funktionen der künstlichen Intelligenz, um persönliche Informationen über Passanten in Echtzeit zu sammeln.

Mehr als 20 Millionen Kameras sind bereits installiert, bis 2020 soll das ganze Land abgedeckt sein.

Das Regime stellt das System als wirksames Instrument zur Aufdeckung von Kriminellen dar, aber Beobachter sind besorgt, dass die Überwachungstechnologie China in einen „Big Brother Orwell’schen Staat“ verwandelt.

Das Original erschien in der englischen EPOCH TIMES (deutsche Bearbeitung von tp).

Originalartikel: High School in China Installs Facial Recognition Cameras to Monitor Students’ Attentiveness



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