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Brandanschläge und Hakenkreuze in Greifswald: Grünen-OB ermittelt schneller als Polizei

In Greifwald gab es eine Serie von Bränden – die Opfer waren Syrer. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte die Brandserie keinen ausländerfeindlichen Hintergrund. Ein tatverdächtiger Ägypter wurde festgenommen.

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Greifswald (Symbolbild).

Foto: istockphoto

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Lesedauer: 2 Min.

Samstagnacht wurde in Greifswald an der Ostsee ein abgestellter BMW durch ein Feuer vollständig zerstört. Einem weiteren Fahrzeug, einem Mitsubishi, wurde nach Angaben des Polizeipräsidiums Brandenburg die Windschutzscheibe eingeschlagen und der Außenspiegel abgetreten. Bei beiden Fahrzeughaltern handelte es sich um Syrer.
Was die Sicherheitsbehörde zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt gab, vermutlich aus ermittlungstaktischen Gründen: Der Täter hinterließ einen Zettel mit einem aufgemalten Hakenkreuz.

Weitere Brände des Hakenkreuz-Mannes

Am darauf folgenden Montagmorgen, gegen 4.40 Uhr, brannten in der Nähe des Autobrandanschlags zwei Gartenlauben in der Kleingartensiedlung „Am Kleinbahnhof“. Wieder wurden Zettel mit Hakenkreuzen hinterlassen und wieder waren die Geschädigten Syrer (52, 56). Laut Polizei handelte es sich nicht um die Besitzer der attackierten Fahrzeuge.
„Die Lauben brannten komplett nieder, es entstand ein Schaden von etwa 20.000 EUR. Bei der Tatortuntersuchung wurden in beiden Parzellen ebenfalls Zettel mit Hakenkreuzen aufgefunden“, heißt es im Polizeibericht.
Beide Fälle wurden vom Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion Anklam übernommen.

Oberbürgermeister hegt Verdacht auf Ausländerfeinde

Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (54) regierte nach Angaben der „Bild“ mit einem öffentlichen Statement, noch bevor die Polizei die Ermittlungen aufgenommen hatte. Am Montagvormittag hieß es aus dem Büro des 54-Jährigen:
„Ich bin entsetzt über diesen Anschlag, der unserer ganzen weltoffenen und toleranten Stadt gilt.“ Gerade Kleingartenanlagen seien Orte von Erholung, Frieden und Integration, so Fassbinder.
Er hoffe, „dass die Verantwortlichen schnellstmöglich gefasst und bestraft werden“. Laut Oberbürgermeister gehe man von einer politischen Tat aus, da Zettel mit Hakenkreuzen gefunden worden seien.

Tatverdächtiger verhaftet

Bereits am späten Nachmittag meldete die Polizei die Festnahme eines Tatverdächtigen. In der Kleingartenanlage trafen die Beamten einen polizeibekannten Ägypter (42) und nahmen ihn fest. Bei ihm wurden diverse, den Tatverdacht erhärtende Beweismittel festgestellt, erklärte Polizeisprecherin Nicole Buchfink.
Der Oberbürgermeister korrigierte seinen Verdacht auf rechtsextremistisch motivierter Taten mit einem Statement aus dem Rathaus:
…Wie das Polizeipräsidium Neubrandenburg am Abend mitteilte, bestätigte sich die vermeintliche Spur nicht. Vielmehr sei ein ägyptischer Tatverdächtiger ermittelt worden!“
(sm)

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