Medien im Wandel
RTL Deutschland baut 600 Stellen ab - Fokus auf Streaminggeschäft
RTL Deutschland plant den Abbau von hunderten Stellen, um die Unternehmensstrukturen stärker auf das Streaminggeschäft auszurichten. Die Geschäftsführung betont, dass der Schritt notwendig sei, um das Unternehmen zukunftssicher gegen US-Streamingdienste zu positionieren.

Das Logo der Streamingplattform RTL+ unter der Web-Adresse «tvnow.de».
Foto: Marijan Murat/dpa
RTL Deutschland plant angesichts sinkender TV-Werbeumsätze und dem Ausbau des Streaminggeschäfts, etwa 600 Stellen abzubauen. Die Geschäftsführung habe beschlossen, „die Unternehmens- und Kostenstrukturen noch gezielter auf das Streaming-Geschäft auszurichten“, erklärte der Konzern am Dienstag.
„Im Zuge dieser Fokussierung“ würden die 600 Stellen an allen Standorten und Firmenbereichen von RTL Deutschland abgebaut. Der Jobabbau werde „so sozialverträglich wie möglich im Rahmen eines speziellen Abfindungsprogramms und mit Altersteilzeitregelungen umgesetzt“.
Fokus auf Streaming und Transformation
Ziel sei es, das Unternehmen „angesichts einer beschleunigten Transformation des Mediengeschäfts sowie der aktuellen konjunkturellen Herausforderungen zukunftssicher aufzustellen und auf den Wettbewerb mit den großen US-amerikanischen Streamingdiensten auszurichten“, teilte der Konzern mit.
RTL-Deutschland-Chef Stephan Schmitter erklärte, diese Schritte seien „tiefgreifend, aber zwingend notwendig und werden die Position von RTL Deutschland angesichts der strukturellen und konjunkturellen Herausforderungen nachhaltig stärken“.
Reaktion des Deutschen Journalisten-Verbandes
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) zeigte sich „schockiert“ über die geplanten Stellenstreichungen. „Das ist eine Katastrophe für die Kolleginnen und Kollegen bei RTL und ihren Töchtern“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. Demnach steht zu befürchten, dass die journalistische Qualität Schaden nehme: „Es dürfte für die Redaktionen mindestens schwierig werden, das jetzige Niveau mit noch weniger Personal zu halten.“
Beuster wertete die von Arbeitnehmervertretern mit der Geschäftsführung verhandelten Konditionen als „Lichtblick“. Betriebsbedingte Kündigungen sollen demnach möglichst vermieden und der bestehende Sozialplan erheblich ausgebaut werden.
Unter anderem sollten freiwillig ausscheidende Mitarbeiter abhängig von ihrer Beschäftigungsdauer einen Bonus von bis zu 50.000 Euro bekommen, erklärte Beuster. (afp/red)
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