Alpen bereits vor 6.000 Jahren eisfrei

Klimawissenschaftler warnen vor dem Schmelzen der Gletscher sowie eisfreien Alpen und Polen. Ungewöhnlich sei dies jedoch nicht und Eisbohrkerne aus den Alpen beweisen, das sich Ötzi seinerzeit warm anziehen musste. Vor knapp 6.000 Jahren waren die Alpen größtenteils eisfrei und begannen – zu Ötzis Lebzeiten – erneut zu vergletschern.
Von 20. Dezember 2020

Die Gipfel der Ostalpen waren in den vergangenen 10.000 Jahren schon einmal eisfrei. Das belegen neue Daten von Gletscherforschern der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Erst vor rund 5.900 Jahren wurde das Klima langsam wieder kälter und die Gletscher begannen erneut zu wachsen.

Zu Ötzis Lebzeiten kühlte sich das Klima ab und die Gletscher rückten vor. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher um Pascal Bohleber vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung in der Fachzeitschrift „Nature Scientific Reports“.

Klimaoptimum sorgt für eisfreie Alpen

Innerhalb des Holozäns, das die vergangenen 11.700 Jahre umfasst, kam es in Europa wiederholt zu Klimaveränderungen. „Wir wissen zum Beispiel durch [die Datierung von Bäumen] sowie aus anderen Klimaarchiven, dass es vor etwa 6.000 Jahren ein […] Klimaoptimum gab. Unsere neuesten Eiskernbohrungen legen nahe, dass damals auch hoch gelegene Gipfel in den Ostalpen eisfrei waren“, sagte Bohleber.

Die Bohrkerne stammen aus dem Gletscher an der 3.518 Meter hohen Weißseespitze. Das Eis in elf Meter Tiefe – direkt über dem anstehenden Gestein – ist etwa 6.600 bis 5.300 Jahre alt. Nur weniger Kilometer entfernt liegt der Fundort des berühmten Gletschermannes. Boleber sagte weiter:

Ötzi hat vor etwa 5.300 Jahren gelebt. Die Eiskerne deuten darauf hin, dass sich das Klima zu dieser Zeit verändert hat. Es wurde kühler und die Gletscher wuchsen wieder an. Das hieß für die Menschen damals, dass die Überquerung der Alpen wahrscheinlich gefährlicher wurde.“

Ötzi wurde jedoch weniger das Klima zum Verhängnis als Mord und Heimtücke.

Da sich das Eis direkt über dem Grundgestein nach einer eisfreien Periode als Erstes gebildet hat, kann die Bestimmung seines maximalen Alters vergangene eisfreie Perioden identifizieren. Die Weißseespitze liegt höher als der Fundort von Ötzi und dürfte daher früher wieder vereist sein. Das Eis, in dem Ötzi konserviert war, wurde nie datiert und ist heute nicht mehr vorhanden.

Wie oft die Alpen eisfrei waren, lässt sich nicht rekonstruieren

Die Ergebnisse der Forscher passen gut zu den Daten aus anderen Klimaarchiven. „Die Rekonstruktionen von Gletscherminimalständen aus anderen Archiven stimmen sehr gut mit unseren Ergebnissen überein. Die Warmphase vor 5.900 Jahren ist damit gut gesichert, jetzt auch regional bis in die Gipfellagen“, so Bohleber.

Neben der Weißseespitze gibt es nur noch am nicht weit entfernten Ortler eine geeignete Stelle, um Bohrungen vorzunehmen. „Der Ortler ist ein wenig höher und das Eis etwas älter, die Daten passen aber sehr gut mit denen von der Weißseespitze zusammen“, sagte Bohleber.

Auch zukünftig könnten Teile der Alpen wieder eisfrei sein. Ob und wie oft die Gipfel noch früher eisfrei waren, können die Forscher aus den Eiskernen nicht ermitteln: Diese Eisbohrkerne reichen nur etwa 5.900 Jahre zurück, so Bohleber. „Was davor war, lässt sich [daraus] nicht rekonstruieren.“

Mit Material der (Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW))



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