
„Freunde aus Stahl“: Xi Jinping lobt russisch-chinesische Freundschaft
Beim Treffen zwischen Russlands Putin und Chinas Xi betonten beide Staatschefs wiederholt deren „Partnerschaft ohne Grenzen“. Bei der Parade zum Sieg im 2. Weltkrieg nahmen auf Moskaus Rotem Platz auch chinesische Truppen teil.

Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am 9. Mai 2025 bei der Militärparade zum „Tag des Sieges“ über Hitler-Deutschland auf dem Roten Platz in Moskau.
Foto: Vyacheslav Prokofyev/Pool/afp via Getty Images
Am Donnerstag, 8. Mai, kamen Xi Jinping und Wladimir Putin in Moskau zusammen. Es war der elfte Besuch des chinesischen Staats- und Parteichefs mit dem russischen Präsidenten in Russland, seit Xi 2012 an die Macht gekommen war.
Während des bilateralen Treffens im Kreml erklärte Xi, dass sich China und Russland weiterhin zur Zusammenarbeit verpflichtet hätten und „externe Störungen beseitigen“ sollten, heißt es in einer Mitteilung des chinesischen Außenministeriums.
Die viertägige Reise findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zunehmend durch amerikanische Zölle unter Druck gerät. US-Präsident Donald Trump hatte diese mit Chinas Produktion von Fentanyl-Vorläufersubstanzen und seinen nicht marktkonformen Handelspraktiken begründet. Indes gerät Russland in den Gesprächen zur Beendigung des Ukraine-Krieges auch zunehmend unter US-Druck.
Xi und Putin mit Solidaritätsbekundung
Als Zeichen der gemeinsamen Solidarität veröffentlichten Xi und Putin eine ausführliche Erklärung, in der sie ihr Engagement für eine Vertiefung der Partnerschaft zwischen ihren beiden Ländern bekräftigten.
Chinesische und russische Politiker unterzeichneten zudem über 20 Dokumente zur Stärkung der Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren, darunter der digitalen Wirtschaft und der Filmproduktion.
Xi: „Freunde aus Stahl“
Im Anschluss an die Gespräche erklärte Putin auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass diese Abkommen darauf abzielten, den Handel und die Investitionen zwischen den beiden Nationen bis 2030 deutlich anzukurbeln. Xi kündigte zudem an, die Partnerschaft zwischen China und Russland werde über Generationen hinweg fortgesetzt werden und man werde „zu wahren Freunden aus Stahl werden, die Hunderte Feuerproben bestanden haben“, so Xi laut der Stellungnahme des Pekinger Außenministeriums.
Auch betonten beide Staatschefs wiederholt eine „Partnerschaft ohne Grenzen“, wie sie es bereits im Februar 2022 getan hatten, wenige Wochen vor Beginn des Ukraine-Krieges. Anschließend hatte sich die KPCh zu einer wichtigen Lebensader der russischen Kriegswirtschaft entwickelt. Im vergangenen Jahr erreichte der bilaterale Handel zwischen China und Russland mit 244,8 Milliarden US-Dollar einen neuen Rekord – wie aus chinesischen Zolldaten hervorgeht, berichtet die englischsprachige Epoch Times.
Chinesische Soldaten an der Ukraine-Front
Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten werfen der KPCh seit langem vor, Güter wie Werkzeugmaschinen, Mikrochips und andere sowohl zivil als auch militärisch nutzbare Materialien nach Russland zu schicken.
Doch Peking schickte offenbar noch mehr.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte im April bekannt, dass sein Geheimdienst nach der Gefangennahme zweier chinesischer Soldaten mehr als 150 chinesische Staatsbürger identifiziert habe, die an der Seite russischer Truppen kämpften.
Xi auf Propagandatour gegen Amerika?
Xis Staatsbesuch in Russland fällt mit den Feierlichkeiten des Landes zum 80. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg zusammen, einem Ereignis, das die Russen jedes Jahr als „Tag des Sieges“ im Großen Vaterländischen Krieg feiern.
Vor seiner Ankunft in Moskau forderte Xi in einem Artikel in einer russischen Zeitung dazu auf, „jeder Form von Hegemonie und Machtpolitik entschieden entgegenzutreten“. Er bekräftigte diese Botschaft in einer schriftlichen Erklärung, die er am Abend des 7. Mai nach seiner Landung in Moskau veröffentlichte.
Laut Analysten nutze die Führung der KPCh die Russlandreise, um Propaganda zu betreiben und ziele damit nicht nur auf die chinesische Bevölkerung ab, sondern auf ein breiteres globales Publikum.
Su Tzu-yun, Forscher am Institute for National Defense and Security Research, einem von der taiwanischen Regierung finanzierten Thinktank in Taipeh, sagte gegenüber der Epoch Times im Vorfeld des Staatsbesuchs: „Peking suggeriert, dass die Trump-Regierung wie ein Hegemon auftrat – vergleichbar mit Hitler – und stellt China und Russland als Verbündete dar, die gemeinsam gegen eine solche Hegemonialmacht stehen.“
Bei der großen Militärparade am 9. Mai zu den Gedenkfeierlichkeiten marschierten unter anderem auch chinesische Truppen auf dem Roten Platz, dem zentralen Punkt der Gedenkfeierlichkeiten.
Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „China’s Xi Tells Russia’s Putin to Resist ‘External Interference’ as Cooperation Deepens“. (Übersetzung und Bearbeitung sm)
Dorothy Li ist eine Reporterin für die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times. Kontaktieren Sie Dorothy unter [email protected].
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