Neue mRNA-Impfstoffe – Bald auch für Rinder erhältlich

Australien hat es eilig, neue mRNA-Impfstoffe entwickeln zu lassen – allerdings nicht für Menschen und nicht gegen COVID-19.
mRNA-Impfstoffe für Kühe
Australien will die weltweit ersten mRNA-Impfstoffe gegen die Maul- und Klauenseuche und die Lumpy-skinkKrankheit auf den Markt bringen.Foto: iStock
Von 31. März 2023

„Eine Freundin informierte mich heute, dass ihre Nachbarin, eine Milchbäuerin, nun gezwungen ist, ihre Herde mit einem mRNA-Impfstoff zu impfen.“ Die Meldung über einen „Impfzwang“ für Rinder im australischen New South Wales (NSW) sorgt in den sozialen Medien für Zündstoff. Was steckt dahinter?

Am 1. Oktober 2022 berichtete ein Instagram-Nutzer über den angeblich dramatischen Vorfall, bei dem 35 von 200 Rinder unmittelbar nach einer mRNA-Impfung gestorben seien. Weiterhin behauptete er, die DNA der Milchviehherde habe sich durch die Impfung verändert und damit sei auch die von den geimpften Rindern produzierte Milch verändert worden.

Gegen welche Krankheit die Tiere geimpft worden seien, bleibt offen. Auch die Quellen für die vagen Angaben sowie die Identität der angeblich betroffenen Milchbäuerin können nicht nachverfolgt werden. Und doch sorgte die Meldung im Netz für Unsicherheit, Angst und Wut.

Ein Instagram-Nutzer reagierte schockiert auf die Meldung und erkundigte sich, ob zertifizierte Bioprodukte für den Konsum noch sicher seien. Ein Nutzer auf der Social-Media-Plattform Twitter schreibt: „In NSW, Australien, wird im Schnellverfahren ein mRNA-Impfstoff gegen die Lumpy-Cow-Krankheit bei Milchkühen entwickelt. Sie sind entschlossen, uns zu vergiften.“

Ein anderer Twitter-Nutzer hält die Meldung für nicht glaubwürdig: „Ich bin nicht der Meinung, dass die Regierung mRNA-Impfstoffe entwickeln sollte, aber Falschbehauptungen sind nicht hilfreich.“

Die Regierung in NSW meldet sich zu Wort

Das Department of Primary Industries (DPI) in New South Wales versuchte daraufhin zu beruhigen. In einer Mitteilung auf Facebook schreibt die Behörde: „Die Regierung von NSW hat bisher keine Pflichtimpfung für Nutztiere angeordnet.“

Aber: Man arbeite derzeit mit dem US-amerikanischen Unternehmen Tiba Biotech zusammen, „einen weltweit ersten mRNA-Impfstoff gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) und die Lumpy-skin-Krankheit (LSD) zu entwickeln“. Dieses Programm beinhalte umfangreiche Forschungs- und Sicherheitstests.

Bei der Maul- und Klauenseuche und der Lumpy-skin-Krankheit handelt es sich um hochinfektiöse Viruserkrankungen, die bei Paarhufern wie Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen und Wildtieren auftreten. Die Symptome beim MKS sind Fieber, Blasenbildung an den Lippen, im Maul und zwischen den Klauen sowie Lahmheit. In schweren Fällen kann die Infektion zum Tod des Tieres führen.

Impfstoffe voraussichtlich ab 1. August einsatzbereit

LSD hingegen ist bei Tieren normalerweise nicht tödlich, kann aber zu einer Beeinträchtigung ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit führen. Beide Krankheiten sind nicht auf Menschen übertragbar. Ihre Ausbrüche können jedoch zu schweren wirtschaftlichen Verlusten führen.

Die Regierung in NSW bezeichnet die Seuchen als „Bedrohung“ für die australische Viehwirtschaft. Gegen LSD gibt es in Australien aktuell noch keinen zugelassenen Impfstoff. Das soll sich bald ändern. Im September vergangen Jahres kündigte New South Wales an, mRNA-Vakzine im Schnellverfahren entwickeln zu lassen.

Eine Vereinbarung mit Tiba Biotech wurde abgeschlossen. Das Pilotprogramm sei Teil einer 65-Millionen-Dollar-Investition der Regierung zur Vorbeugung exotischer Tierkrankheiten. Zum 1. August sollten beide Impfstoffe einsatzbereit sein.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion