Blockadeaufruf der OPEC+-Staaten – Verhandlungen bei Klimakonferenz in Dubai stocken

Die Verhandlungen dauern länger. Am Samstag sorgte ein Aufruf der Organisation Erdöl exportierender Länder, in Dubai jegliche Beschlüsse gegen fossile Energien zu blockieren, für Entrüstung.
Titelbild
Sultan Ahmed Al Jaber bei der COP28.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times10. Dezember 2023

Zwei Tage vor dem geplanten Ende der UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) sind die Verhandlungen ins Stocken geraten.

Während zunächst für Samstagabend ein neuer Entwurf des zentralen Beschlusstextes erwartet worden war, hieß es am Sonntag aus Verhandlungskreisen, die Ausarbeitung werde voraussichtlich noch bis Montag dauern.

COP-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber hatte am Samstagabend noch einmal bekräftigt, dass er die Konferenz wie geplant am Dienstag zum Abschluss bringen wolle.

Blockadeaufruf an die OPEC+

Am Samstag hatte ein Aufruf der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), in Dubai jegliche Beschlüsse gegen fossile Energien zu blockieren, für Entrüstung gesorgt. OPEC-Generalsekretär Haitham al-Ghais hatte den Appell in einem Brief an die 13 Mitgliedstaaten seiner Organisation sowie an die zehn OPEC+-Staaten formuliert.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reagierte auf den OPEC-Brief gelassen. Die Wirtschaft habe sich längst auf den Weg in die Klimaneutralität gemacht, sagte sie im „Interview der Woche“ des „Deutschlandfunks“.

„Also, ein bisschen spät aufgewacht, würde ich sagen, wenn man jetzt in der zweiten Woche dieser Verhandlungen feststellt, oh, es geht hier ums Öl“, kritisierte die Ministerin die OPEC und unterstrich die Notwendigkeit eines Ausstiegs aus Öl und Gas.

Zentraler Streitpunkt: Abkehr von fossiler Energie

Zentraler Streitpunkt bei den Verhandlungen der fast 200 Länder ist ein gemeinsames Bekenntnis zur Abkehr von allen fossilen Energieträgern. Der Klima-Minister des Südpazifik-Staates Vanuatu, Ralph Regenvanu, sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP im Interview, die kommenden Stunden seien entscheidend, um eine „kleine Minderheit von Ländern, die den Fortschritt behindern“, zu überzeugen.

Regenvanu fügte hinzu, er hoffe, dass in den Beschlüssen der COP28 „berücksichtigt wird, dass die Mehrheit der Länder eine Erwähnung der fossilen Energien, einen Ausstieg aus fossilen Energien will“.

„Wenn es stimmt, dass alle Länder mit gutem Willen verhandeln, um ein gutes Ergebnis zu erzielen, werden wir auch ein gutes Ergebnis bekommen“, betonte der Minister, dessen kleiner Inselstaat besonders stark von den Folgen der Erderhitzung bedroht ist, an die Adressen von Ländern wie Saudi-Arabien.

Ein weiteres wichtiges Verhandlungsthema in Dubai ist eine gemeinsame Zielvorgabe zur Anpassung an den Klimawandel. Hier sieht Regenvanu ebenfalls noch „nicht so viel Bewegung“.

Ein am Sonntag veröffentlichter Beschlussentwurf zum Thema Anpassung wurde von vielen als zu vage kritisiert. Wenn die erforderlichen Maßnahmen nicht konkreter benannt würden, werde „dieser Rahmen leer bleiben“, warnte Ana Mulió Álvarez von der Klima-Denkfabrik E3G. (afp)



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