Unnötige Impfdosen für 20 Millionen Euro? Gesundheitsminister in Kirgisistan verhaftet

In Kirgisistan wurde der Gesundheitsminister verhaftet. Mehrere Ermittlungsverfahren laufen unter anderem wegen Korruption, Bestechung und Amtsmissbrauch. Millionen Impfdosen wurden gekauft, ohne dass es dafür eine Notwendigkeit gibt. Auch in Österreich und Deutschland gibt es einen Überschuss an Impfdosen. Dabei haben diese nur eine begrenzte Haltbarkeit.
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Neben Schott und Stevanato ist Gerresheimer der größte Hersteller von Vakzinfläschchen. Das Unternehmen aus Düsseldorf beliefert auch BioNTech/Pfizer.Foto: Christian Charisius/dpa/dpa
Von 13. Juni 2022

In Kirgisistan ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den amtierenden Gesundheitsminister. Wie das kirgisische Online-Medium „Kloop“ aus dem zentralasiatischen Land mit eingeschränkter Pressefreiheit berichtet, ist Minister Alimkadyr Beishenaliev von Mitarbeitern der Generalstaatsanwaltschaft und Alfa-Spezialeinheiten am 2. Juni festgenommen worden.

Beishenaliev wurde für die Dauer der Ermittlungen in die Untersuchungshaftanstalt des Staatskomitees für nationale Sicherheit gebracht. Präsident Sadyr Japarov enthob Beishenaliev am 4. Juni vorerst bis zum Abschluss der Ermittlungen seines Ministerpostens. Es wurde ein kommissarischer Leiter des Gesundheitsministeriums eingesetzt, der sich ebenfalls mit den beanstandeten Entscheidungen des Gesundheitsministers auseinandersetzen soll.

Korruption, Erpressung und Bestechung

Die kirgisische Aufsichtsbehörde soll insgesamt sieben Strafverfahren gegen den Gesundheitsminister eingeleitet haben: Korruption, Erpressung von Bestechungsgeldern (zwei Verfahren) und Amtsmissbrauch (vier Verfahren). Der entstandene Schaden wird mit 1,58 Milliarden Soms (circa 19 Millionen Euro) beziffert.

Kirgisistan hat bereits für seine rund 6,5 Millionen Einwohner mehr als 450.000 Corona-Impfdosen auf humanitärem Weg von anderen Ländern und Organisationen erhalten und ist in Verhandlungen über kostenlose Überlassungen von rund sechs Millionen weiteren Impfdosen. Die Impfquote in Kirgisistan liegt bei knapp 20 Prozent (1,3 Millionen Menschen) und 3,1 Millionen verimpften Dosen.

Dennoch kaufte der Gesundheitsminister weitere Impfdosen von privaten ausländischen Unternehmen ein. Angaben der kirgisischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurden „im Auftrag des Gesundheitsministers Alymkadyr Beishenaliev“ im Laufe des Jahres 2021 weitere zwei Millionen Impfdosen zu einem Preis von 1,58 Milliarden Soms „von privaten ausländischen Unternehmen gekauft“. Die Gelder seien an Offshore-Unternehmen überwiesen worden, so die Generalstaatsanwaltschaft.

Beishenaliev bewirbt hochgiftige Eisenhut-Lösung als wirksam gegen COVID

Interessant dabei ist auch der Aspekt, dass Beishenaliev nicht nur offenbar überflüssige Impfdosen bestellt hat, sondern sich auch für alternative Behandlungsmethoden einsetzt. Wie der arabische Nachrichtensender „Al Jazeera“ zu dem Fall schreibt, habe Alymkadyr Beishenaliyev den Spitznamen „Akonit“ (Eisenhut) erhalten, weil er für eine hausgemachte flüssige Lösung auf Basis der giftigen Pflanzenwurzel zur Heilung von Coronaviren geworben habe.

Im April berichtete „Reuters“ von der ungewöhnlichen Lösung in Kirgisistan. Demnach habe Beishenaliev eine derartige Pflanzenlösung bei einem Online-Briefing getrunken: „Diejenigen mit leichten Symptomen erholen sich innerhalb eines Tages, diejenigen mit einer akuteren Form (der Krankheit) brauchen drei bis vier Tage“, soll der Gesundheitsminister gesagt haben. Ebenso erklärte er, dass das Rezept von Präsident Japarovs Vater stamme und der Präsident es persönlich den Ärzten weitergegeben habe.

Laut „Reuters“ habe aber Bermet Baryktabasova, eine Arzneimittelexpertin und ehemalige Beraterin des Gesundheitsministeriums, den Eisenhut als „die giftigste Pflanze in Kirgisistan“ bezeichnet. Demnach hätten selbst die „kleinsten Dosen seines Extrakts“ starke negative Auswirkungen auf den Körper und die Person könne schnell sterben.

Viele Impfdosen auch in Österreich und Deutschland

Das österreichische Boulevard-Medium „Express“ verweist im Zusammenhang mit dem Vorwurf unnötig bestellter Corona-Impfungen auf die Alpenrepublik. Demnach habe dort der amtierende grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch im zweiten Quartal 2022 Impfdosen bei der Pharmaindustrie bestellt, obwohl Österreich gegen Ende April noch über Vorräte in Höhe von 15,8 Millionen Impfdosen verfügt haben soll.

Dem Beitrag nach seien in Österreich in den vergangenen Wochen im Durchschnitt täglich 2.745 Impfungen verabreicht worden. Die Impfquote von 75 Prozent im Land sei seit drei Monaten unverändert, heißt es. Dennoch habe Gesundheitsminister Rauch weitere Impfdosen bestellt: Im ersten Quartal 8,6 Millionen und im zweiten sollen es weitere 8 Millionen Dosen sein.

Das Blatt schätzt, dass in Österreich bereits bei 1,4 Millionen Impfdosen das Haltbarkeitsdatum (zwölf Monate) abgelaufen sei und befürchtet, dass Österreichs Steuerzahlern drohe, „auf mehr als 20 Millionen Impfdosen sitzen zu bleiben“. Der Kostenpunkt wird auf mehr als 400 Millionen Euro geschätzt.

Auch in Deutschland gibt es mehr Impfdosen als aktuell benötigt. Bereits im Februar berichtete die Epoch Times über Minister Karl Lauterbachs Impfdepot. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass für jeden Bundesbürger noch rund acht Spritzen bereitstehen, obwohl auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) vor zu viel Boostern warnte. Die Impfquote in Deutschland lag im Februar übrigens bei etwa 74 Prozent.



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