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„Eine Epidemie, die außer Kontrolle geraten ist“

US-Gesundheitsminister plant in wenigen Tagen, die Ursachen von Autismus bekannt zu geben

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. kündigt an, im September die Ursachen von Autismus offenzulegen. Er spricht von einer Epidemie angesichts von Zahlen, die zeigen, dass jedes 31. Kind in den USA betroffen ist. In Kalifornien hat jeder Junge ein Risiko von 1 zu 13, daran zu erkranken.

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US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. spricht am 26. August 2025 im Kabinettssaal des Weißen Hauses in Washington. Im Hintergrund Bildungsministerin Linda McMahon.

Foto: Mandel Ngan/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 6 Min.


In Kürze:

  • Der US-Gesundheitsminister verspricht die Bekanntgabe der Ursachen von Autismus im September.
  • Er bezeichnet Autismus als Epidemie und erklärt, die Risiken und Kosten seien „tausendmal bedrohlicher als COVID-19“.
  • Die Prävalenz für Jungen, an Autismus zu erkranken, liegt demnach „bei 1 zu 20, in Kalifornien bei 1 zu 13“.
  • Kennedy vertritt seit Jahren die Ansicht, dass Autismus wahrscheinlich mit Impfungen im Kindesalter und Umweltfaktoren zusammenhängt.

 
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. verspricht, im September die Ursachen von Autismus offenzulegen. Im April initiierte Kennedy eine Autismusstudie. Diese habe „Interventionen“ identifiziert, die „mit ziemlicher Sicherheit die Ursache“ der Störung seien.
Das Gesundheitsministerium werde nun wie versprochen im September Ergebnisse präsentieren und „die Ursachen angehen“, antwortete Kennedy auf eine Frage von Donald Trump. Der US-Präsident fragte während der Kabinettssitzung am 26. August nach dem Stand der Untersuchung.
Im Dezember 2024 erklärte Trump, er werde Kennedy erlauben, einen möglichen Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus zu prüfen. „Wenn man sieht, was in unserem Land mit Krankheiten und Leiden passiert, stimmt etwas nicht“, so Trump damals. „Vor 25 Jahren gab es kaum Autismus.“

CDC: Jedes 31. Kind leidet an Autismus

Ein Bericht der US-Gesundheitsbehörde CDC vom 15. April zeigt, dass jedes 31. Kind in den USA an Autismus leidet.
Die Zahl stammt aus der jüngsten Umfrage des CDC zur Überwachung von Autismus und Entwicklungsstörungen, veröffentlicht im wöchentlichen CDC-Bericht „Morbidity and Mortality Weekly Report“.
Kennedy kommentierte den Bericht mit den Worten, dass „die Autismus-Epidemie außer Kontrolle geraten“ sei. Die Zahlen seien „deutlich höher als vor zwei Jahren und fast fünfmal so hoch wie zu dem Zeitpunkt, als das CDC erstmals Autismusstudien bei Kindern durchführte, die 1992 geboren wurden.“
Er fügte hinzu:
„Die Prävalenz [Häufigkeit] bei Jungen liegt bei erstaunlichen 1 zu 20, in Kalifornien bei 1 zu 12,5.“
Der vorherige „Autism and Developmental Disabilities Monitoring“-Bericht von 2023 zeigte, dass eines von 36 achtjährigen amerikanischen Kindern im Jahr 2020 Autismus hatte. Die Umfrage vom 15. April verzeichnet einen Anstieg von 16,1 Prozent innerhalb von zwei Jahren.
„Die Autismus-Epidemie hat nun ein in der Menschheitsgeschichte beispielloses Ausmaß erreicht, weil sie die Jugend betrifft“, sagte Kennedy in einer Erklärung am 15. April.

Kennedy: Größere Bedrohung als COVID-19

Kennedy bezeichnete die Risiken und Kosten dieser Krise für die USA als „tausendmal bedrohlicher als COVID-19“.
„Autismus ist vermeidbar, und es ist unverzeihlich, dass wir die Ursachen bisher nicht identifiziert haben. Wir hätten diese Antworten schon vor 20 Jahren haben sollen.“
Das Nationale Gesundheitsinstitut NIH erklärte, Autismus könne in jedem Alter diagnostiziert werden. Gleichzeitig könne es als Entwicklungsstörung bezeichnet werden, da die Symptome in der Regel in den ersten beiden Lebensjahren auftreten.

US-Präsident Donald Trump während der Kabinettssitzung im Weißen Haus in Washington, D.C., am 26. August 2025. Ebenfalls im Bild (v. l. n. r.) Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Innenminister Doug Burgum, Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth, Handelsminister Howard Lutnick und Verkehrsminister Sean Duffy.

Foto: Mandel Ngan/AFP via Getty Images

Im April nannte Kennedy Autismus eine Epidemie und kritisierte, dass viele den Anstieg der Fälle allein auf bessere Diagnosen zurückführen. „Autismus zerstört Familien und was noch wichtiger ist, unsere Kinder – unsere größte Ressource.“

26 Prozent schwere Fälle

Zu schweren Formen von Autismus sagte Kennedy: „Das sind Kinder, die nie Steuern zahlen werden. Sie werden nie einen Job haben. Sie werden nie Baseball spielen. Sie werden nie ein Gedicht schreiben. Sie werden niemals auf ein Date gehen. Viele von ihnen werden niemals ohne Hilfe eine Toilette benutzen.“
Die Äußerungen stießen bei einigen Eltern auf Kritik. Sie betonten, ihre autistischen Kinder seien erfolgreich und entsprächen nicht dem, was er beschrieben hatte. Andere Eltern verteidigten Kennedy und erklärten, dass er die Auswirkungen der Krankheit auf einige Familien zutreffend dargestellt habe.
Kennedy vertritt seit Jahren die Ansicht, dass Autismus wahrscheinlich mit Impfungen im Kindesalter und Umweltfaktoren zusammenhängt.
Während einer Veranstaltung mit dem Fernsehmoderator Dr. Phil McGraw am 28. April bekräftigte Kennedy, er wolle auch auf die Notlage von Familien mit Kindern mit „schwerem Autismus“ aufmerksam machen. Diese Gruppe macht in den USA etwa 26 Prozent der Betroffenen aus.
„Das bedeutet nonverbale Kommunikation, kein selbstständiger Toilettengang und all diese anderen stereotypen Verhaltensweisen wie Zehenspitzengang, ‚Stimming‘, Händeflattern“, sagte er.
Der Begriff Stimming bezieht sich auf wiederholte Bewegungen oder verbale Äußerungen, die manche Menschen mit Autismus zeigen.
Der Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „RFK Jr. Says HHS Will Disclose Causes of Autism in September“. (deutsche Bearbeitung ks)
Jeff Louderback schreibt für die englischsprachige Ausgabe der Epoch Times. Er ist seit 1990 als professioneller Journalist tätig und verfügt über einen vielseitigen Hintergrund, der die Berichterstattung über Politik, Wirtschaft, Sport sowie Lifestyle-Themen für regionale und nationale Medien umfasst.

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