580 Millionen Euro: Die Bundeswehr kauft fünf israelische Kampfdrohnen

Die Bundeswehr kauft für 580 Millionen Euro bis zu fünf israelische Kampfdrohnen. Die bewaffneten Drohnen kosten im Stückpreis rund 32 Millionen Euro - die Differenz wird nicht erklärt. Das System kann auch mit Luft-Boden-Raketen ausgerüstet werden.
Titelbild
Eine Drohne Heron TP. Diese dient zur Aufklärung und kann mit Luft-Boden-Raketen ausgerüstet werden (Symbolbild).Foto: JONATHAN NACKSTRAND/AFP/Getty Images
Epoch Times13. Januar 2016

Die Bundeswehr soll ab 2018 mit israelischen Aufklärungsdrohnen des Typs Heron TP ausgerüstet werden, die auch bewaffnet werden können, berichten DroneWatch und dts.

Die Luftwaffe will diese Drohne, die vor allem zur Aufklärung eingesetzt werden sollen, aber auch Raketen auf Bodenziele abfeuern können. Auf der Webseite der Bundeswehr finden sich einige weitere Angaben und Daten:

– Die Systeme sollen geleast und in Israel stationiert werden. Als deutscher Heimatverband ist das Taktische Luftwaffengeschwader 51 im schleswig-holsteinischen Jagel vorgesehen.

– Die Ausbildung findet wie bisher (Zitat: "in bewährter Art und Weise") in Israel und simulatorgestützt in Jagel statt.

– Die Heron TP ist für mittlere Flughöhen und lange Flugzeiten (Medium Altitude – Long Endurance, MALE) ausgelegt.

– Die Drohne ist allwetterfähig und wird zur Aufklärung eingesetzt, die Übertragung von Bilddaten erfolgt in Echtzeit.

– Das System kann mit Luft-Boden-Raketen ausgerüstet werden.

– Die Drohne wird über eine Satellitenverbindung gesteuert und vom israelischen Hersteller Israel Aerospace Industries (IAI) gebaut.

Kosten: 580 Millionen Euro bei einem Stückpreis von 32 Millionen Euro ?

Die Auswahl habe Generalinspekteur Volker Wieker getroffen, teilte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Dienstag in Berlin mit. Parallel prüft die Bundeswehr, ob weitere Modelle der unbewaffneten Aufklärungsdrohne Heron 1, die in Afghanistan eingesetzt wird, kurzfristig für die Mission in Mali beschafft werden können.

Ursula von der Leyen gab auch bekannt, dass 580 Millionen Euro für den Erwerb von bis zu fünf israelischen Heron TP-Systemen zurückgestellt werden. Der Stückpreis pro Drohne liegt bei rund 32 Millionen Euro – die Differenz wurde nicht erklärt.

Das eigene Modell der Drohne Euro Hawk scheiterte mit 600 Millionen Euro Entwicklungskosten und wurde vom damaligen Verteidigungsminister Thomas de Maizière auf Eis gelegt. Ursula von der Leyen brachte das Projekt im vergangenen Jahr mit weiteren 200 Millionen Euro wieder in Gang. 

Die israelische Heron TP soll als vorübergehende Lösung beschafft werden und später durch eine zusammen mit Frankreich und Italien derzeit entwickelte Drohne ersetzt werden, die etwa 2025 in die Produktion gehen soll und ebenfalls bewaffnet werden kann. Die Euro-Hawk ist nicht bewaffnet und die Technik gilt bereits als veraltet.

Mit Heron TP hat sich das Verteidigungsministerium gegen das US-Konkurrenzmodell des Typs Predator entschieden. (dts/ks)



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