AfD will Anhänger regelmäßig zu „heißem Herbst“ auf die Straße rufen

Die erste Großdemo soll bereits am 8. Oktober stattfinden. Anschließend will die AfD regelmäßig gegen die Sanktions- und Inflationspolitik der Bundesregierung auf die Straße gehen. Bis zum Winter rechne Parteichef Tino Chrupalla mit zehntausenden Teilnehmern.
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Es könnte einen heißen Herbst mit vielen Demonstrationen geben.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times23. August 2022

Die AfD will vom kommenden Monat an ihren Protest gegen die Bundesregierung auf die Straßen tragen. Am 8. Oktober wollen sie eine Großkundgebung unter dem Motto „Unser Land zuerst“ in Berlin organisieren. Das kündigte Parteichef Tino Chrupalla am Dienstag in Berlin an. Kernforderungen der Kampagne seien ein Ende der Sanktionen gegen Russland und der Kampf gegen die Teuerung. Es werde einen „heißen Herbst“ geben, sagte der AfD-Vorsitzende. „Den hat die Bundesregierung selbst entzündet.“

Seine Partei werde danach weitere Kundgebungen organisieren und dabei auch den Schulterschluss mit Bürgerinitiativen außerhalb der AfD suchen, sagte Chrupalla weiter. Bis zum Winter rechne er mit zehntausenden Teilnehmern: „Die Mobilisierung hat gerade erst begonnen.“

Montagsdemonstrationen

Als Wochentag für die kommenden Protestkundgebungen peile die AfD den Montag an, sagte Chrupalla. Eine historische Referenz an die Montagsdemonstrationen in der Spätphase der DDR wollte er darin aber nicht sehen. „Es bietet sich der Montag nach dem Wochenende an, sich die Füße zu vertreten“, sagte er lediglich. „Der Montag ist ein guter Tag.“

Als Alleinstellungsmerkmal seiner Partei hob Chrupalla die russlandfreundliche Haltung der AfD hervor. Nur die AfD fordere „geschlossen“ die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Aufgrund der Sanktionen gegen Russland nutzt die Bundesregierung diese Pipeline nicht. Chrupalla warf Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor, einen „Wirtschaftskrieg gegen Russland“ zu führen. Dieser schade vor allem der deutschen Wirtschaft und bewirke eine „Verarmung“ in Deutschland.

Er halte Russland und den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Gaslieferanten für „zuverlässig“, sagte Chrupalla. Sobald die Sanktionen beendet würden, werde Russland wieder in gewohntem Umfang Gas liefern, zeigte er sich überzeugt.

Ein Problem der Abgrenzung hin zu anderen Protestorganisatoren wie etwa den extrem rechten Freien Sachsen sehe er nicht, sagte Chrupalla. Seine Partei mache mit den Kundgebungen ein Angebot, dem die Bürger folgen könnten. Diese würden nicht auf ihre Gesinnung geprüft.

Doch auch der Vorsitzende der Linken, Martin Schirdewan, hat vor Kurzem verkündet, dass er mit einem „Heißen Herbst der Proteste“ rechnet. Dafür macht er die aktuelle Politik der Bundesregierung verantwortlich.

Chrupalla: Verbotene Fahnen sind Aufgabe der Ordnungskräfte

Auf den Hinweis, dass bei manchen Kundgebungen, etwa in Sachsen, zuletzt auch russische Fahnen und verbotene Kriegsflaggen geschwenkt worden seien, entgegnete Chrupalla: „Wenn verbotene Fahnen gezeigt werden, ist das eine Aufgabe der Ordnungskräfte.“ Er selbst wolle „keinen Gesinnungstest, wer zu unseren Demonstrationen kommt“. Dies sei „nicht Aufgabe der AfD“.

Chrupalla warf auf der Pressekonferenz den USA wiederholt vor, eigentlicher Nutznießer der Sanktionen gegen Russland zu sein. Die AfD wolle mit ihrer Herbstkampagne herausstellen, „wem dieser Wirtschaftskrieg dient“, sagte der Parteichef. „Die Gasumlage hilft vor allem den amerikanischen Energiekonzernen, ihre Gewinne zu vervielfachen.“

Chrupalla behauptete, mit jeder Tankerlieferung an Flüssiggas aus den USA nähmen US-Konzerne 150 Millionen Dollar ein. Belege für diese Zahl nannte er auf Nachfrage nicht. (afp/mf)



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