Drogenprobleme in Bayern
Neue Droge im Umlauf? 3 Menschen in kurzem Zeitraum gestorben
In Bayern sind innerhalb weniger Stunden drei Menschen verstorben. Die Ursache ist vermutlich eine Drogenvergiftung. Erst vor Kurzem ist ebenfalls in Bayern ein weltweiter Onlineversand für illegale Drogen aufgeflogen.

In der bayerischen Kreisstadt Cham gab es in kurzem Zeitraum drei Drogentote.
Foto: Kai Kottwitz/iStock
Eine Reihe von ungewöhnlichen Todesfällen mit gleichem Muster erschüttert die sonst so idyllische ostbayerische Kreisstadt Cham. Innerhalb weniger Stunden gab es gleich drei Todesfälle, die mutmaßlich auf Drogenkonsum zurückzuführen sind.
Todesursache: Drogenintoxikation
Der erste Todesfall tauchte am Dienstagmorgen, 22. April, auf. Gegen 6 Uhr morgens wurde ein 33-jähriger Mann leblos auf dem Gelände einer Tankstelle in Cham aufgefunden.
Nach Angaben der Polizei Bayern gibt es Anzeichen auf eine Drogenintoxikation – eine mitunter lebensbedrohliche Vergiftung durch Drogenkonsum. Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat eine Obduktion des Verstorbenen angeregt.
Zwei weitere Todesfälle gab es nur einen Tag später. Am Mittwoch gegen 11 Uhr fanden Polizeibeamte in einer Wohnung in Cham einen 24-jährigen Mann mit Wohnsitz in Cham sowie eine 20-jährige Frau aus dem Landkreis tot auf.
Nach ersten Erkenntnissen sind beide wohl ebenfalls an den Folgen einer Drogenintoxikation verstorben. Auch hier hat die Staatsanwaltschaft Regensburg bereits Obduktionen zur Klärung der Todesursache beantragt. Die Beamten haben in der Wohnung aufgefundene Betäubungsmittel sichergestellt. Diese werden nun mittels Substanzgutachten analysiert.
Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat in allen Fällen die Ermittlungen übernommen und prüft derzeit mögliche Zusammenhänge. Die betroffenen Personen waren bereits zuvor im Zusammenhang mit Betäubungsmitteldelikten polizeilich bekannt.
Hinweis an die Bevölkerung
Auch wenn die Ermittlungen in den aktuellen Fällen noch andauern und bislang keine Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Betäubungsmittel vorliegen, wird zur allgemeinen Vorsicht geraten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Umlauf befindliche Substanzen verunreinigt oder mit unerwartet starken Wirkstoffen versetzt sind.
Außerdem wird darauf hingewiesen, Betäubungsmittel nicht mit anderen Drogen oder sonstigen Substanzen zu vermischen, da die Wirkungen solcher Rauschgiftcocktails unberechenbar sind. Neben der grundsätzlichen Strafbarkeit wird, auch in Anbetracht der hohen Gesundheitsgefahr, dringend davon abgeraten illegale Betäubungsmittel zu konsumieren.
Weltweiter Drogen-Onlineversand aufgedeckt
Bayern stand erst vor kurzem wegen Drogenhandeln in den Schlagzeilen. Ein weltweiter Onlineversand für illegale Drogen ist kürzlich in Bayern aufgeflogen.
Bei Durchsuchungen im Landkreis Eichstätt und in Neuburg an der Donau stellten Ermittler 53 Kilogramm Betäubungsmittel sicher, davon etwa 30 Kilogramm Methamphetamin, 2 Kilo Heroin, 4 Kilo Kokain sowie rund 150.000 arzneimittelpflichtige Tabletten. Das teilten das bayerische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch gemeinsam mit.
Besonders auffällig war nach Angaben der Ermittler die professionelle Lagerung und Verwaltung der Substanzen. So lagen die Drogen teils bereits vorportioniert in rund 7.000 vakuumverschweißten Tütchen bereit. Zudem war eine detaillierte Buchführung angelegt, aus der sich mindestens 7.250 Bestellungen sowie zugehörige Kundendaten ableiten ließen.
Verkaufswert im Millionenbereich
Der geschätzte Verkaufswert der beschlagnahmten Betäubungsmittel liegt den Angaben zufolge im unteren siebenstelligen Eurobereich. Damit ist der Wert zwischen 1 und rund 4 Millionen Euro einzuordnen.
Bei der Razzia, die bereits am 7. Februar stattfand, konnten die Einsatzkräfte drei Männer und eine Frau im Alter von 24 bis 56 Jahren festnehmen.
Ausgangspunkt der Ermittlungen waren den Angaben zufolge Hinweise aus einem anderen Verfahren des Landeskriminalamts Thüringen. Durch eine Datenanalyse sei es Spezialisten gelungen, Zusammenhänge zwischen Taten in mehreren Bundesländern herzustellen und eine mehrstufige Täterstruktur aufzudecken, hieß es. In Bayern sei schließlich das logistische Netzwerk aus Verpackern und Versendern identifiziert worden.
(mit Material von AFP)

Das Fachgebiet von Maurice Forgeng beinhaltet Themen rund um die Energiewende. Er hat sich im Bereich der erneuerbaren Energien und Klima spezialisiert. Er verfügt über einen Hintergrund im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik.
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