Günstigere Mieten und gute Anbindung
Erfurt oder Halle wollen die Konzernzentrale der Deutschen Bahn
Ende 2033 läuft der Mietvertrag für die DB-Konzernzentrale in Berlin aus. Für die Zeit danach haben zwei ostdeutsche Städte eine Idee.

Erfurts Oberbürgermeister Andreas Horn (CDU) und Halles OB Alexander Vogt (parteilos) werben für ihre Städte.
Foto: Michael Reichel/dpa
Die Städte Erfurt und Halle bringen sich als Standort für den Hauptsitz der Deutschen Bahn ins Spiel. Hintergrund ist der Ende 2033 auslaufende Mietvertrag für den aktuellen Sitz der Konzernzentrale in Berlin, wie die Oberbürgermeister der beiden Städte in Erfurt erklärten.
Noch handle es sich um eine Initiativbewerbung – Gespräche mit Konzernvertretern und der neuen DB-Chefin Evelyn Palla müssten noch geführt werden.
Günstigere Mieten und gute Anbindung
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) nannte die Idee „eine Riesenchance für ein Leuchtturmprojekt in Mitteldeutschland“.
Die Oberbürgermeister verwiesen unter anderem darauf, dass der Unterhalt einer Konzernzentrale in Halle oder Erfurt vermutlich billiger sei als am derzeitigen Standort am Potsdamer Platz in Berlin.
Dazu seien beide Städte gut angebunden, daher müssten auch nicht alle Mitarbeiter umziehen. Außerdem gebe es in Halle oder Erfurt günstigen Wohnraum für die Mitarbeiter.

Ein Bahntower in Erfurt? Zumindest als Bildmontage ist die Idee bereits Realität.
Foto: Michael Reichel/dpa
Halles Oberbürgermeister Alexander Vogt (parteilos) sagte, ihm und seinem Erfurter Amtskollegen Andreas Horn (CDU) sei wichtig, dass ein großes deutsches Unternehmen nach Ostdeutschland komme.
Ob nun Halle in Sachsen-Anhalt oder Erfurt in Thüringen den Zuschlag bekäme, sei letztlich egal. Das sei auch ein wichtiges Signal mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte bereits am Dienstag bei seinem Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt auf die Ankündigung aus Halle reagiert. „Das ist eine Entscheidung, die die Deutsche Bahn zunächst einmal selber treffen muss“, sagte er dts. Er kündigte an, da „gegebenenfalls auch mit dem Verkehrsminister mal darüber zu sprechen“. Aber es sei ein Thema, welches ihn im Augenblick noch nicht beschäftige.
Diese Standorte sind im Gespräch
In Erfurt bietet sich nach Ansicht von Horn das Gelände der geplanten „ICE City“ auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an. Die Bahn hatte dort bereits Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro in ein Weiterbildungszentrum und einen Bürokomplex angekündigt.
Auch in Halle gibt es nach Angaben von Vogt ein großes Gelände direkt am Hauptbahnhof, das zur Bebauung zur Verfügung stünde. (dpa/red)
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