Essener Tafel will Ausländer-Aufnahmestopp aufheben

Die Essener Tafel will den Aufnahmestopp für Ausländer nun Ende des Monats aufheben. Dieser Zeitraum sei von vornherein geplant gewesen, betont der Verein.
Titelbild
Eine Kundin der Essener Tafel zeigt ihre Berechtigungskarte.Foto: Roland Weihrauch/dpa
Epoch Times11. März 2018

Die Essener Tafel wird den umstrittenen Aufnahmestopp für Ausländer voraussichtlich Ende März aufheben. „Wir gehen davon aus, dass es in zwei, drei Wochen so sein wird, Ende des Monats“, sagte der Vorsitzende des Tafel-Trägervereins, Jörg Sartor, dpa.

Der Aufnahmestopp sei von vornherein als eine vorübergehende Maßnahme für sechs bis acht Wochen, maximal drei Monate, geplant gewesen. „Die Zahlen haben sich ins Gleichgewicht bewegt. Sie werden zum Ende des Monats ein für uns akzeptables Verhältnis haben, davon gehen wir aus“, erklärte Sartor.

Die Stadt Essen informierte am Sonntag über einen Runden Tisch mit Vertretern des Vereins Essener Tafel, der Essener Wohlfahrtsverbände und des Verbundes Essener Migrantenselbstorganisationen, der am Freitag tagte.

„Im Verlauf des Gesprächs haben sich alle beteiligten Organisationen und Verbände darauf verständigt, die derzeitigen vorübergehend eingeführten Beschränkungen schnellstmöglich aufzuheben“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

„Sollte es zukünftig erneut zu Kapazitätsengpässen bei der Aufnahme von Neukarteninhaberinnen und -inhabern kommen, werden besonders Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen Kindern sowie Seniorinnen und Senioren – egal welcher Herkunft – bevorzugt aufgenommen“, heißt es darin weiter. Darüber hinaus werde die Essener Tafel ihre Kernzielgruppe um die Gruppe „der über 50-jährigen Essenerinnen und Essener im Transferleistungsbezug“ erweitern.

Junge fremdsprachige Männer schreckten andere ab

Seit dem 10. Januar nimmt die Essener Tafel keine Ausländer mehr als Neukunden an. Die Hilfsorganisation begründete ihr Vorgehen mit einem bereits sehr hohen Anteil an Ausländern unter ihren Kunden. Gerade ältere Menschen und alleinerziehende Mütter hätten sich von den vielen fremdsprachigen jungen Männern in der Warteschlange abgeschreckt gefühlt.

Essens Sozialdezernent Peter Renzel berichtete auf Facebook von einer konstruktiven Atmosphäre in der zweistündigen Sitzung des Runden Tisches. „Die jetzige Praxis soll schnell wieder aufgehoben werden. Der Vorstand berichtete, dass das Ziel dieser vorübergehenden Massnahme schon fast erreicht ist. Die jetzige Praxis wird in ca. 2-3 Wochen wieder beendet“, schrieb Renzel.

An der Mitgliederversammlung des Vereins Essener Tafel am Samstag habe er ebenfalls teilgenommen. „Die Diskussion zur aktuellen Situation war sehr sachlich und ergebnisorientiert.“ Der Vorstand sei von den Mitgliedern mit nur einer Gegenstimme mit sehr großer Mehrheit wiedergewählt worden. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion